Bereits die freundliche Begrüßung auf dem Einreisebogen war eine eindringliche Einstimmung für Jakarta. Wobei dies wohl eine der am einfachsten zu umgehenden der zahlreichen Möglichkeiten für das frühzeitige Ableben in Jakarta darstellt:
Not that I intended to do anything like this, but being threatend with death penalty somehow feels weird. |
Nach einer gerade einmal 15 – 20 minütigen Diskussion mit zwei Mitarbeitern der indonesischen Einreisebehörde (nein, es ging nicht um Drogen ;-)) durfte ich dann auch ohne Weiterflugticket nach Indonesien einreisen (Jakarta vs. Sebastian 0:1).
An zahlreichen Taxifahrer vorbei kämpfte ich mich dann zum Busschalter durch und löste das Ticket in die Innenstadt von Jakarta zum Preis von 20.000 Rupiah. Bereits bei dieser ersten Transaktion versuchte man mich zu verscheissern und so gab es auf meine 50.000 Rupiah nur 20.000 zurück. Einen bösen Blick und ein freundliches "Excuse me!" später stand es Jakarta 0 - Sebastian 2.
Mit meinem Ticket in der Hand drehte ich mich um und sah meinen Bus gerade abfahren. Die Tür war allerdings noch geöffnet und einige Indonesier nutzen dies um reinzuspringen. Ein kleiner Spurt und ein beherzter Sprung mit 20kg Gepäck sorgten für das 0-3.
Nun ja, da ich meine Couchsurfing Bekanntschaft dann am Busbahnhof von Jakarta verpasst habe, ist das wohl als 1-3 zu werten. Nach einer Weile des Herumirrens konnte ich eine junge Dame dazu bringen meine Couchsurferin anzurufen, worauf diese mich einsammelte und mich in ihr Heim brachte.
Die bevorstehende Nacht würde also meine erste Chouchsurfing Erfahrung werden und mit Jessica und Robert hätte ich keine besseren Hosts erwischen können. Obwohl nur einen Tag zuvor bei ihnen eingebrochen wurde und Jessica sich am zweiten Tag am Herd böse Verbrennungen zuzog, waren beide äußerst herzlich und hilfsbereit. Und ihrem süßen, kleinen Sohn verdanke ich nun einen meiner neuen Lieblingsspitznamen: Oom Tinggi (Großer Onkel).
My first Couchsurfing hosts - Grat experience for Oom Tinggi! |
Am nächsten Tag nahm ich dann den Kampf mit Jakarta erneut auf und machte mich per Bus auf den Weg nach Kota (das koloniale Zentrum des einstigen Batavia (James Cook hat hier übrigens seine halbe Mannschaft durch Krankheiten verloren, nachdem er sie zuvor fast schadlos um die gesamte Welt gebracht hat (Jakarta vs. James Cook 200:0)). Abgesehen davon, dass eine wildfremde Frau die halbe Fahrt an meiner Schulter geschlafen hat, kam ich ohne weitere Zwischenfälle in Kota an.
Nachdem ich einige Einheimische bei der Überquerung einer vollkommen überfüllten Straße (Autos auf 4 Spuren pro Seite, dazwischen unzählige Mopeds) beobachtet hatte, machte ich mich daran die Straße ebenfalls zu überqueren. Die Schritte bestimmt, aber nicht zu zügig gewählt, den Arm in abwehrender Haltung dem heranbrausenden Verkehr entgegen gestreckt, in der Hoffnung dass sie meine Absicht erkennen und ausweichen oder im schlimmsten Fall ihre rostigen Maschinen an meinem Arm zerschellen, setzte ich zur anderen Seite über.
Dort erwartete mich die Altstadt von Kota. Einer der ganz ganz wenigen schönen Flecken, die es im Moloch Jakarta zu sehen gibt.
Stone, Paper, Scissor - Damn, I lost. Again! |
Dresden '45 |
Bereits um 6 Uhr am nächsten Morgen ging dann mein Flieger Richtung Kupang auf Timor und ich verabschiedete mich von Jessica und Robert, die ich gerne wiedersehen würde… aber nicht unbedingt in Jakarta. J
Hey, stell Dich nicht so an. Auf Trafficking steht der Tod auch in Malaysia und Singapur. Doof ist nur das die das auch durchziehen.
AntwortenLöschenAlso: keine Päckchen von fremden Onkels! Grüße Christian