Freitag, 9. September 2011

Timor - Ein Alptraum für Neckermann-Touristen, für mich ein Traum!

Es gibt schon das ein oder andere was einen auf Timor von den Annehmlichkeiten der westlichen Zivilisation träumen lässt, doch anderes - oder vielleicht auch gerade das - machen Timor (eine der letzten asiatischen Inseln vor Australien) so liebenswert.
Sei es, dass es hier in den Unterkünften keine Duschen gibt, sondern das kalte Wasser mit einer Kelle aus dem Tank geschöpft und über den Körper gegossen wird - Bei 30°C eine angenehme Erfrischung, im Hochland bei 15°C verflucht.
Oder sei es der Transport. Auf längeren Strecken verkehren Busse, die erst starten, wenn sie mit Menschen, Reissäcken und ab und zu auch dem ein oder anderen Schwein gefüllt sind, auf Kurzstrecken besteht die Wahl zwischen "Öffentlichem-Personen-Nahverkehr" und "Taxis".
Den ÖPNV stellen Bemos dar. Das sind Mini-Busse von der Größe eines Ford Galaxy, in die hier aber locker 20 Personen passen. Zudem warten die Dinger mit abgefahrenen Aufklebern (Beliebteste Motive: Jesus, Maria, nackte Frauen und David Beckham) und ohrenbetäubendem Sound auf. Die Fahrer haben eine Vorliebe für Ostblock-Techno, schlechtesten Rap und indonesische Pop-Musik (für mich noch die beste Wahl, auch wenn es Gründe gibt, warum bisher noch keine indonesische Band in den deutschen Charts vertreten war). Kostenpunkt: Ca. 17 Cent pro Fahrt.



















Die Alternative stellt der Individual-Transport dar - Ojek:
Hierbei handelt es sich im Mopedtaxis und wer meine Abneigung gegen zweirädrigen Transport kennt, kann sich sicherlich mein mulmiges Gefühl ausmalen, als ich zum ersten Mal mit vollem Gepäck auf solch einer Mühle Platz genommen habe und durch die Stadt gedüst bin. Inzwischen habe ich richtig gefallen an dieser Art der Fortbewegung gefunden. Aber mehr als 50km müssen es doch bitte nicht nochmal sein...

Hospitality deluxe: A police officer was forced by his boss to be my personal Ojek taxi!
Soooo liebe Leute, genug der Einblicke in das tägliche Leben auf Timor, jetzt ist Holiday-Time.
Meinen ersten Strandaufenthalt habe ich in Nembralla (auf der Insel Rote - zwei Stunden Fährfahrt von Timor entfernt) verbracht und naja, schaut selbst:



Wie unschwer zu erkennen, habe ich nach den Aufregenden Aufenthalten in Tokio, Jakarta und Kupang erstmal die Seele baumeln lassen. Da mir das aber nach kurzer Zeit langweilig wurde, habe ich Surfunterricht bei Ron einem ausgewanderten Hawaiianer genommen. Bei der ersten Surfsession hab ich es sogar für ca. 4 Sekunden geschafft auf dem Board zu stehen, ein geiles Gefühl für kurze Zeit eins mit der Welle zu sein, naja, danach war ich dann eher im wörtlichen Sinne eins mit der Welle.
Bezahlt habe ich das ganze mit einem bösen Sonnenbrand in den Kniekehlen und Schmerzen in sämtlichen Muskeln von Ellenbogen zu Ellenbogen. Diese Surfer können doch mehr als cool aussehen... Aber das war sicher nicht mein letzter Versuch auf dem Brett, heute ist nicht aller Tage, ich komme wieder, keine Frage!!!

3 Kommentare:

  1. Super Fotos! :-) Ich lache mich tot bei deinen Beschreibungen der fernen, weiten Welt. ;-)

    LG Lissa

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Wie oft soll ich das noch sagen, ihr sollt aufm Moped Helme tragen!

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