Samstag, 31. März 2012

Auckland (Neuseeland) - Bye Bye Neuseeland

Nach sieben Wochen in Neuseeland stellte Auckland meine letzte Station dar und ich muss gestehen, dass mein Tatendrang bereits deutlich eingeschränkt und die Gedanken in Richtung Südsee gelenkt waren, wo in den nächsten zwei Wochen Neukaledonien und Fidschi bevorstanden.

Neben dem Besuch von diversen Events, über die ich ja bereits im letzten Artikel berichtet habe, stand somit als letzte Sehenswürdigkeit nur noch ein Besuch der Aussichtplattform des Skytowers auf dem Programm, seines Zeichens das höchste Gebäude in der südlichen Hemisphäre. Dank 360° Sicht kann man von dieser Aussichtplattform auch gleich alle weiteren Sehenswürdigkeiten von Auckland "abhacken".
Auckland's Sykytower - The highest building in the southern hemisphere

The Town Hall

Eden Park Stadium which I visited twice

The yacht harbour - Auckland is called the city of sails for a reason
The massive harbour bridge

The Skytower at night
And the view from the Skytower to downtown at night
Zum Abschluss hatte ich dann noch eine weitere außergewöhnliche Couchsurfing Erfahrung. Im Forum von Sydney hatte ich gelesen, dass Richard, ein Fotograph in Sydney Couchsurfer sucht, die sich als Versuchskaninchen / Model zur Verfügung stellen würden, um ein paar neue Einstellungen, Belichtungen, Sets auszuprobieren und da ich gerade eh keine Lust auf klassisches Sightseeing hatte, war ich natürlich direkt dabei und so trafen wir uns zwei Tage später eine Stunde vor Sonnenuntergang an der Waterfront von Auckland, um einige Fotos an verschiedenen Spots im Hafen aufzunehmen.

So sehr ich auch gehofft hätte euch an dieser Stelle mal ein anständiges Foto präsentieren zu können, ist das leider nicht möglich. Nein, mein Gesicht ist nicht der Grund der das unmöglich macht (noch nicht), sondern die Tatsache, dass Richard eine Kamera mit dem guten, alten Farbfilm verwendet hat und diesen zusammen mit den Fotos der anderen Shootings selbst entwickelt, so dass ich noch ein paar Tage auf die Ergebnisse warten muss.


Mein Abschlußfazit zu Neuseeland:


Die Landschaft und Natur Neuseelands ist in ihrer Vielfalt, Dichte, Zugänglichkeit und Naturbelassenheit einmalig auf der Welt und einfach eine wahre Freude. Von daher kann ich jedem der Freude an der Natur hat Neuseeland nur wärmstens ans Herz legen.

ABER... Ja, großes ABER, denn auch wenn ich eine grandiose Zeit in Neuseeland hatte, die ich ganz sicher nicht missen möchte, muss ich einfach sagen, dass Neuseeland zwar ein ausgezeichnetes Urlaubsland darstellt, aber für mich persönlich nach all den Erfahrungen in Asien im Vergleich manchmal ein bisschen flach war, da das Reisen an sich keinerlei Herausforderung darstellte, aber auf die ein oder andere Weise habe ich dann ja doch immer ein bisschen Pepp in meine Reise gebracht, so dass ich meine Zeit hier auf keinen Fall missen möchte.


Bye, bye to New Zealand and all the lovely people I met here...

... and maybe see you again some day!

Donnerstag, 29. März 2012

Auckland (Neuseeland) - Und alle so: "Yeah!"

In Auckland angekommen bot sich mir endlich die Möglichkeit ein Rugby Match zu besuchen und weil es so richtig Spaß gemacht hat, wurden auch direkt zwei daraus.

Beim ersten Match handelte es sich um ein Rugby Union Spiel, beim zweiten um eins der Rugby League. Beide stellen unterschiedliche Versionen des Spiels dar, wobei die Unterschiede für jemanden der niemals dem Commonwealth zugehört hat kaum ersichtlich und unwichtig erscheinen. Doch hier in Neuseeland können sie die Welt bedeuten. Es ein bisschen so, als wenn man in Deutschland versucht einem Neuseeländer den Unterschied zwischen Kölsch und richtigem Bier zu erklären.

1. Match Rugby Union: Bluez vs. Crusaders
Great crowd and good atmosphere
2. Match Rugby League: New Zealand Warriors vs. Manly Sea Eagles
New Zealand Warriors just scored a try
In the halftime the Fan of the Week is skydiving into the stadium
Nach langer Zeit hatte ich in Auckland auch mal wieder die Gelegenheit zu einem großen Konzert zu gehen. Fat Boy Slim sollte sich begleitet von Skrillez und Die Andvoord die Ehre geben. Eigentlich reizte mich hiervon nur Fat Boy Slim, der mich in den letzten 15 Jahren immer aufs Neue begeistern konnte, obwohl ich Acid ansonsten sehr wenig abgewinnen kann.

Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt und so waren die Auftritte von Skrillex und Die Andvoord deutlich besser als erwartet, während Fat Boy Slim leider etwas enttäuschte.

Great party crowd
Moon (yes, that's her name!) and I getting some drinks
Die Antwoord - White trash from South Africa
Thanks to Skrillez I finally found out what Dubstep is - and that I only want to listen to it on parties with lots of alcohol
Fat Boy Slim chilling under the table - An old man needs his rest every now and then
"I'm in New Zealand Bitch!" (That's what the song said)

Freitag, 23. März 2012

Bay of Islands (Neuseeland) - Hier ist ja tatsächlich Sommer!

6 Wochen war ich nun mittlerweile in Neuseeland und meine Badesachen hatten sich auf Grund ihrer Nichtbenutzung Stück für Stück ihren Weg zum Boden meines Rucksacks gebahnt.

Um ihnen ihren ersten und einzigen großen Auftritt in Neuseeland zu verschaffen, zog es mich in die Bay of Islands, wo zumindest schonmal der Name einiges verspricht.

Und in der Realität sollte der klangvolle Name sogar noch durch passendes Wetter untermalt werden, das ich dann auch so richtig auskostete.

Für den ersten Tag buchte ich eine Segeltour, die die namensgebenden Inseln der Bucht umrundete. Wobei ich das Segeln den älteren Herren überließ und mich lieber mit den anderen Gästen unterhielt, u.a. einer 16 jährigen Brasilianerin, die für 2 Monate in Auckland einen Sprachkurs gemacht hat und für ihr letztes Wochenende in die Bay of Islands zum ausspannen gefahren ist. Alleine! Fand ich sehr beeindruckend.

An dieser Stelle ein Appell an alle Erziehungsberechtigten, Erziehungsberechtigten-Beeinflusser, ehemals Erziehungsberechtigte eines seit kurzem Volljährigen und zukünftige Erziehungsberechtigte ("Erziehungsberechtigte" was die deutsche Sprache doch für komische, lange und äußerst präzise Worte hervorbringt): Falls der junge Mensch, zu dessen Erziehung ihr berechtigt seid, das Verlangen verspürt die heimischen Gefilde für eine Weile zu verlassen, um Sprache, Charakter oder die Bräune zu verfeinern, so kann ich euch nur dazu ermutigen den jungen Menschen dazu zu ermutigen. Denn die jungen Hüpfer die ich bis jetzt getroffen habe, machen allesamt einen schlauen, lebenslustigen und gereiften Eindruck. Es muss ja nicht gleich mit 16 sein... oder gleich ans andere Ende der Welt... oder gleich für zwei Monate... oder gleich eine viel zu gut aussehende 16 jährige Brasilianerin die man losschickt. ;-)

So, zurück zur Seegeltour. Unser Boot hieß "She's a Lady" und es wurde an alles gedacht. Kajaks zum paddeln, ein Inselstopp mit Wanderung zum "Gipfel" mit Blick über große Teile der Bucht, frisch geschmierte Sandwiches und auf dem Rückweg kreuzten wir sogar noch den Weg mehrerer Gruppen Delphine. Bei herrlichem Wetter kann man einen Tag kaum schöner verbringen.



"She's a lady!" Our sailing boat for one day
Perfect weather for a little sailing trip
They wanted to leave me behind, but I caught up with our boat
Chillin'
It's called Bay of Islands for a reason!

In der Bay of Islands wurde einem von so ziemlich jedem das Örtchen Russell auf der anderen Seite der Bucht angepriesen, eine der ältsten Städte Neuseelands. Da es mir aber zu unspannend war einfach die Fähre hin und zurück zu nehmen, entschied ich mich stattdessen die Bucht auf einer kleinen 15km Wanderung (inkl. Ansätzen von Trailrunning (neudeutsch für "Übermut, der in Laufen statt Wandern resultiert)) zu umrunden. Da die Landschaft in etwa der des Abel Tasman Walks entsprach, wobei hier einige Straßen und Häuser das Naturerlebnis unterbrachen, war die Umgebung zwar nett, aber lud auf Grund ihrer geringen Steigungen zu einem schnellen Marsch ein und so war ich in weniger als drei Stunden in Russell. Russell selbst war dann zwar wirklich nett, charmant und den Stopp für ein Eis wert, aber von einem Europäer kann man einfach nicht erwarten, dass er bei neuseeländischer Historie in Bewunderung ausbricht.

This is actually one of the most important historic sites of NZ. No, you are not mistaken, there is absolutly nothing to see...
Russell is quite a charming place
... but after 10 minutes you have seen pretty much everything of it
Als ich eines Abends mal wieder chouchsurfing.org besuchte, stolperte ich über das Profil von Corie, die gerade einmal 40km südlich von mir anbietet Leute mit zum surfen zu nehmen. Schnell schickte ich ihre eine Mail und erklärte ihr, dass ich zwar noch nicht wirklich surfen kann, sie aber zumindest gut was zu lachen bekommen wird, wenn sie meine Versuche sieht aufs Brett zu krabbeln.

Zwei Stunden später hatte ich für die nächste Nacht eine Einladung auf das Segelboot ihrer Eltern, mit denen sie aus den USA über die Südsee nach Neuseeland gesegelt war und so sprang ich auch schon wenige Stunden später frühzeitig aus dem Bus, der mich eigentlich bis nach Auckland hätte bringen sollen und startete in eine der bisher besten Couchsurfing Erfahrungen.

Corie und ihre Eltern waren einfach super drauf, aber das war von Leuten, die ein Telekommunikationsbusiness hochziehen und es dann verkaufen, um für die nächsten Jahre um die Welt zu segeln, ja auch kaum anders zu erwarten und so verbrachten wir den Abend mit (Reise-)Unterhaltungen zwischen Seglern und Backpacker.

Am nächsten Morgen war es dann mal wieder so weit und ich sollte mich erneut im Surfen versuchen. Auf Rote in Indonesien war dieser Versuch ja in bösestem Muskelkater und Sonnenbrand in den Kniekehlen geendet.

Doch Dank Beachbreak (d.h. man surft von einem Sandstrand aus und nicht wie in Indonesien an einem Riff weiter außerhalb) bei dem man auch einfach mal im Wasser stehen oder sein Board schieben konnte, kleinerem Board (wobei ein 9 Feet Foamie ja immernoch ein Brocken ist) und moderaten Wellen, beschränkte sich der Muskelkater nur auf die oberen Bauchmuskeln und auch die Erfolgserlebnisse waren deutlich zahlreicher, so dass ich richtig Blut geleckt habe und in Australien wahrscheinlich ein Surfcamp besuchen werde.

Corie, her dad, their boat and the fold up bike

My own little cabin. No, that is not MY sheet ;)

Outside the water I look quite like a surfer, don't I? ;)

Mittwoch, 21. März 2012

Tongariro Alpine Crossing (Neuseeland) - Der Lonely Planet nennt es ganz einfach den besten Daywalk der Welt

Die Tongariro Alpine Crossing ist eine Tageswanderung von 19,4 km durch den Tongariro Nationalpark. Highlight sind drei Vulkane, von denen neben dem namensgebenden Mt. Tongariro vor allem Mt. Ngauruhoe durch seine Rolle als Mt. Doom / Schicksalsberg in Herr der Ringe zu Weltruhm gekommen ist.

Mit dem Panoramazug war ich von Wellington in das Örtchen National Park Village gefahren und hatte damit nach Campervan, Mietwagen, Hitchhiking, Bus und Fähre bereits die sechste Vorbewegungsart in Neuseeland gewählt. Den wenig kreativen Namen hat das Dörfchen daher, weil der Tongariro National Park bei seiner Gründung erst der dritte Nationalpark der Welt und der erste in Neuseeland war. Es hatte ja niemand ahnen können, dass National Parks irgendwann mal aus dem Boden schießen.

In National Park angekommen gab es erstmal zwei Hiobsbotschaften: Erstens sollte es am nächsten Tag hageln, was eine Wanderung im National Park nicht empfehlenswert macht und zweitens gibt es in National Park mal so gar nichts was man bei schlechtem Wetter machen kann (was andererseits mal ganz gut war, um in meinem Blog ein bisschen aufzuholen).

Also brach ich einen Tag später zur Tongario Alpine Crossing auf. Da die Betreiber des Gästehauses bestens informiert waren und für den frühen Vormittag Wolken vorhergesagt waren, starteten wir eher spät um 8 Uhr in Richtung Crossing. Als unser Shuttlebus um viertel vor neun an der Crossing ankam, bahnten sich daher vor uns bereits hunderte von Wanderern wie an einer Perlenkette gereiht ihren Weg nach oben. An diesem Tag sollten auf Grund des guten Wetters, des schlechten Wetters am Vortag und der Tatsache das es Samstag war fast 3.000 Leute die Crossing laufen. Der erste Teil der Wanderung war direkt der härteste - eigentlich. Nach einer Stunde leichter Steigung sollte es dann bis zum ersten Sattel ca. weitere 1 1/2 Stunden steil bergauf gehen. In der Hoffnung die vor mir laufenden Wanderer hinter mir zu lassen und ein wenig mehr Idylle zu geniessen, überholte ich zahlreiche Grüppchen im Laufschritt und war somit bereits nach insgesamt 1 1/2 Stunden auf dem Sattel. Das brachte meine komplette Zeitplanung aus dem Konzept! Die sah nämlich vor neben der eigentlichen Crossing noch den Gipfel des Mt. Tongariro zu besteigen, was zusätzliche 1 1/2 Stunden kosten sollte, um dann pünktlich zum ersten Pick-Up Termin am Ende der Crossing zu sein. Doch nun stand ich mit viel mehr Zeit als erwartet und viel mehr Touristen um mich herum als erwartet am Fusse des Mt. Ngauruhoe / Mt. Doom / Schicksalsbergs.


Mt. Ngauruhoe (Mt. Doom) in one of the sunnyer moments

EIGENTLICH wollte ich den ja nicht besteigen, weil er EIGENTLICH mit Wolken verhangen sein sollte und daher eine Besteigung - insb. alleine - EIGENTLICH nicht ratsam gewesen wäre. In der Realität waren da aber nur ganz wenige Wölkchen drum herum und so , der ganz pfiffige Leser ahnt es vielleicht bereits, entschloss ich mich der Touristenmasse zu entfliehen und die zusätzlichen 600 Höhenmeter zum Gipfel zurück zu legen. Schon nach wenigen Metern wurde ich des angekündigt harten Terrains während des Aufstiegs gewahr. Es gab keinerlei Wege, stattdessen bahnte ich mir über Felsen, Steine und loses vulkanisches Geröll den Weg nach oben und spätestens als zum ersten Mal ein mehrstimmiges "Rooooock!!!!" über mir erklang und kurz darauf ein ca. Handball großer Stein den Abhang hinunter sauste, wurde mir bewusst, dass Peter Jackson - in einem Land voller Berge - Mt. Ngauruhoe nicht ohne Grund als Mt. Doom ausgesucht hat und ich ihn lieber nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Im weiteren Verlaufen kamen mir im Viertelstunden-Takt Steine von der Größe eines Tennisballs bis zur Größe eines Basketballs entgegen und auf Grund der Steigung von häufig 45°, flogen diese auch gerne mal 1 - 2 Meter in die Luft. Glücklicherweise sollte mir keiner zu Nahe kommen, doch hatten an diesem Tag drei Leute am Mt. Ngauruhoe weniger Glück. Einer hat sich bei einem Sturz das Schlüsselbein gebrochen (den habe ich selber am Berg liegen sehen, während die Bergwacht versuchte ihn zu verarzten), ein weiterer brach sich ein Bein und der dritten hat ein Herzinfarkt erlitten, aber überlebt.

Verglichen mit denen verlief mein Aufstieg eigentlich recht ereignislos, wenn man das klettern, teilweise auf allen Vieren, über vulkanisches Gestein, bei dem man auf zwei Schritte einen hinab rutscht, denn so bezeichnen darf.
The way up: No path, just loose stones, rocks and gravel. Add a steapness of partly 45° and you have the perfect mix for falling rocks
A few minutes ago I was surrounded by hundrets of tourists and all of a sudden I was all alone in the clouds.
Over the clouds some big rocks are waiting to become a serious avalanche one day.

Am Krater, wie sollte es auch anders sein, hatte ich mal wieder riesiges Glück, denn kurz nachdem ich oben angelangt war, klarten die Wolken auf und boten mir einen Blick über große Teile des Nationalparks, was an diesem Tag eigentlich nicht zu erwarten gewesen wäre.

Auf dem Weg nach unten rutschte ich große Teile des Weges auf vulkanischem Geröll hinab, bemüht dabei kein Steine nach unten zu jagen, was bis auf eine Ausnahme, die zumindest im für mich ersichtlichen Bereich für keine Verletzungen sorgte, auch ganz gut geklappt hat. Insgesamt benötigte ich für Auf- und Abstieg 3 Stunden (inkl. einer halben Stunde am Krater, was einen durchaus spürbaren Sidetrip zu einer 19,4 km langen, alpinen Wanderung darstellt.

The crater of Mt. Doom + snowy mountain tops in the back, you don't get that view very often

In wonder how many unhappy guys threw their ring into the crater

View from the crater to the surrounding wonders of the national park

The big blue crater lake in the back and the red crater in the front

The way down was comparatively easy: Stand on the loose gravel and slide down. Oh, and try not to slip and crack your head on the sharp rocks everywhere.

Auf dem Rest der Wanderung passierte ich dann all die großen und kleinen Wunder der vulkanischen Landschaft, die ich bereits vom Gipfel überblicken konnte. Kraterseen in gelb, türkis und tiefblau. Krater in braun und rot, Landschaften aus erstarter Lava, wüstenähnliche Abschnitte und nachdem die letzte Kuppe überwunden war, sogar der Blick auf den See Taupo in der Ferne.

Auf Grund der Tatsache dass ich den Mt. Ngauruhoe ungeplant bestiegen hatte, musste ich die Wanderung größtenteils im Eiltempo zurücklegen und den letzten Kilometer sogar joggen, um den letzten Pick Up zu meinem Guesthouse zu bekommen. Und so kam ich auf die Minute pünktlich um 17 Uhr und somit nach gut acht Stunden am Ende des Trecks an.

Die Tongariro Alpine Crossing - Der Lonely Planet nennt es ganz einfach den besten Daywalk der Welt. Mir fehlt zwar die Expertise das in diesem Umfang zu bewerten, aber für den kleinen Teil der Welt den ich bisher gesehen habe, kann ich es nur bestätigen!

Desertlike landscapes in the east of the park

The red crater
Turquois colored vulcanic lakes

And a descent with a constant view towards great lake Taupo in the back

Sonntag, 18. März 2012

Wellington (Neuseeland) - Wiederentdeckung der westliche Zivilisation

Nach fünf Monaten in Südostasien und einem Monat in der Natur Neuseelands, bzw, in Kleinstädten und zerstörten Städten, malte ich mir in meinem Kopf bereits schon seit einer Weile Bilder von Wellington aus. Eine der höchsten Café-Dichten der Welt, das von Bonaparte besungene Mighty Mighty und die Aussicht auf die ein oder andere (Wein-) Bar liessen die Erwartungen in die Höhe schiessen.

Und sie sollten nicht enttäuscht werden!


View of Wellington from Mt. Victoria
View from Oriental Beach
"Say, do you wanna party with the Bonaparte in the Mighty Mighty in Wellington?"
Am ersten Abend liess ich mich von ein paar einheimischen Couchsurfern durch die örtliche Barszene führen und hätte das ein oder andere Mal gerne vor Entzücken in die Hände geklatscht. Da gab es doch tatsächlich Frauen, die hochhackige Schuhe und Kleider (die nicht für 5€ auf der Khao San Road gekauft wurden), in ihrem Rucksack... ähm Kleiderschrank haben, Barkeeper, die Cocktails mixen und nicht nur billige Spirituosen mit Softdrinks und Eis panschen und DJs, die unter ihrem Job etwas anderes verstehen als ihren IPod im Shuffelmodus abzuspielen.

Endlich konnte ich auch mal wieder ein Fußballspiel sehen und war positiv überrascht, welche Resonanz Fußball inzwischen in Neuseeland findet und das obwohl der gebotene Fußball maximal 3. Liga Niveau hat (selbst beim Sitzenspiel der A-League Wellington Phoenix - Bribane Roar). Den Fußballkennern wird dies spätestens durch den Fakt bewusst, dass die ewige deutsche Hoffnung Thomas Broich der Starspieler der gesamten Liga ist.

Aber egal! Hauptsache mal wieder ein bisschen Fußball im Stadion gucken!

One week before the Rugby 7s have been played in this stadium
Some of the fans get quite enthusiastic
And even in the stadium the fan crowd looks quite good
Und auch Kultur hab ich mir reichlich gegeben, was in Neuseeland gar nicht so einfach ist, da unter Kultur meist Maori-Vorführungen verstanden werden, die wohl maximal als semi-authentisch durchgehen können.
Im Parlament von Neuseeland, das Gebäude wird von allen auf Grund seiner Architektur "Beehive" (Bienenstock) genannt, habe ich zusammen mit einer Amerikanerin eine Tour gemacht und es war sehr spannend die doch teilweise recht merkwürdigen Sitten und Gebräuche der parlamentarischen Monarchie mit dem politischem Sytem in Deutschland und den USA zu vergleichen. Im Keller bekamen wir dann einen Einblick welche Vorkehrungen gegen die Allzeit präsente Erdbebengefahr getroffen wurden. So hatte man vor einigen Jahren das Fundament des Parlaments freigelegt, Löcher ins Fundament gebohrt und diese Löcher hunderten Träger mit eingebauten Federungen aus Spezialgummi und Stahl eingesetzt, diese dann auf ihr Maximum aufgepumpt und zum Schluss - Obacht! - haben die doch glatt das komplette Fundament durchgesägt. Somit steht das Parlament nur noch auf diesen Spezialfedern und das wohl selbst nach einem Stärke 8 Erdbeben noch.

An einem verregneten Vormittag zog es mich ins Museum Te Papa, was erstens umsonst und zweitens super ist. Insbesondere die Ausstellungen auf der zweiten Etage sind mit das beste was ich jemals in einem Museum gesehen habe. Neben den Themen Tektonik und Neuseeländischer Geschichte bildet der größte gefangene Riesentintenfisch (4,5m) ein Herzstück der Ausstellung.

The Beehive - The Parlament of NZ
With 4,5m this is the talest Giant Squid ever captured. Quite freaky

Did anyone else realize before that the Beatles (first of all John Lennon) look like Hobbits?

That's rivalry! Düsseldorf needs such a statue with a Billy Goat head!
Alles in allem ist Wellington so ein bisschen wie Kapstadt im Kleinformat. Und Kapstadt ist schließlich auch nach 6 Monaten Weltreise immernoch meine Lieblingsstadt. Da wird auch Wellington nichts dran ändern, weil es einfach für eine echte Stadt ein bisschen klein ist.
Aber für neuseeländische Verhältnisse ist das was geboten wird ganz schön groß!