Mittwoch, 28. September 2011

Lombok & Gili Trawangan -Die Seele baumeln lassen

Lombok hat viel zu bieten: Der Vulkan Rinjani ist ca. 3.600m, gilt als heilg und bietet bei klarem Wetter einen Blick bis Bali, es gibt Surfbreaks von Weltklasse, gleiches gilt für die Tauchbedingungen rund um Gili und die Dörfer im Hinterland sind auch einen Besuch wert. Sagt man - ich habe nichts davon gesehen.
Stattdessen habe ich mich in den letzten Tagen an den kleinen - aber nicht minder großartigen - Dingen des Lebens erfreut:
Ein Lagerfeuer aus Bambusstöcken am Strand in geselliger Runde bis kurz vor dem Morgengrauen, für 100 m unmittelbar über einer Meeresschildkröte schnorcheln, einen ganzen Tag einfach nur am Strand liegen und die Beachbar um den gesamten Vorrat ihres köstlichen frischen Erdbeersafts erleichtern, in Ruhe lesen, bis 4 Uhr morgens barfuss auf Sand tanzen, das indonesiche Thekenpersonal am Kickertisch abfertigen und eine Runde Bintang spendiert bekommen, haufenweise Menschen vom feinsten Schlag kennenlernen (die letzten zwei Tage habe ich mir das Zimmer mit dem amtierenden deutschen Vizemeister im Poetry Slam geteilt, davor mit einer Franko-Kanadierin, die zuvor für ein Jahr Englisch Lehrerin in Korea war), nach durchgefeierter Nacht eine Open Air Dusche unter dem Sternenhimmel der südlichen Hemisphere nehmen.
Hier ein paar Eindrücke:


Tanjung Aaan Beach Kuta Lomobok - Best fresh strawberry juice - world wide!


Too much sun light, otherwise not the worst place to write my blog

I definitly saw some major attractions on Lombok and Gili


You consider that guy strange?....

... you should meet those two!...


... and buy that dude a shot!

Gili T was a blast!
Perfect spot for beach tennis
Nice surf



Schweren Herzens habe ich es dann heute nach fünf Tagen geschafft Gili Trawangan zu verlassen und bin inzwischen in Ubud auf Bali angekommen. Hier gibt es erstmals vernünftige Postkarten und so werde ich in den nächsten Tagen drei Postkarten schreiben. Ihr wollt eine? Dann schreibt doch einfach eure Adresse ins Kommentar-Feld, die ersten drei Teilnehmer bekommen dann in den nächsten Wochen Post (ACHTUNG! Indonesische Zeitrechnung!).

Samstag, 24. September 2011

Komodo - Ein Tag der lange in Erinnerung bleiben wird

Als ich morgens um 5 Uhr aufwache, kann ich nicht beurteilen, ob es am kühlen Wind liegt, der über das offene Deck bläst, ob der soeben gestartete Schiffsmotor oder die ersten Sonnenstrahlen für das frühe Erwachen verantwortlich sind. Zumindest war es diesmal kein Ellenbogen – wie zwei Stunden zuvor -, der mich aus meinen Träumen gerissen hat (Viele Grüße an Isabelle an dieser Stelle).

Wobei an diesem Tag die Realität mit den meisten Träumen würde mithalten können. Denn der soeben gestartete Schiffsmotor befördert unser Boot in Richtung Rinca, der zweitgrößten Insel im Komodo-Nationalpark. Dort ging es dann auf Drachenjagd, denn was im Deutschen so schnöde als Komodo-Waran bezeichnet wird, heißt im Englischen Komodo-Dragon. Zwar können sie weder fliegen noch Feuer speien, doch machen die „Dragons“ auch so eine imposante Figur. Mit einer Länge von 3 Metern, einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km, giftigem Speichel, der ihre Beute lähmt und einem Beuteschema, das ausgewachsene Wasserbüffel beinhaltet, sind das schon Respekt einflößende Biester.






Neben den Waranen gab es auf unserer Wanderung auch noch ein paar andere Arten der Tierwelt von Komodo zu erspähen.

Zurück auf dem Boot wurde dann Fahrt in Richtung Lombok aufgenommen, zusammen mit den Gili Inseln das nächste Ziel meiner Reise. Doch zuvor sollte die Schiffsfahrt noch 1 ½ weitere Tage andauern und so wurde erst einmal ein Riff im Komodo-Nationalpark angesteuert und die Schnorchel ausgepackt.



Nach einer vergnüglichen Stunde in glasklarem Wasser ging es dann zurück ins Boot und während wir unsere Fahrt fortsetzten, wurden wir von einer Gruppe Delphine begleitet.

Zum Abschluss des Tages gab es dann noch einen magischen Sonnenuntergang mit Blick auf zwei Vulkane und zwei Bintang später fielen wir auch schon wieder auf unsere Matratzen, denn morgen früh würden uns die ersten Sonnenstrahlen, der Seewind oder der Schiffsmotor wieder zeitig für einen neuen Tag wecken.


Für Mitleids Bekundungen darf wie immer gerne die Kommentarfunktion genutzt werden. ;-)

Freitag, 23. September 2011

Kelimutu (Flores) – Das erste "Must-See" in Indonesien

Auf Timor habe ich – abgesehen von einem Haufen australischer  Surfer in Nembralla - nur vereinzelte Reisende getroffen. Und im Vergleich zu den meisten von ihnen bin ich mir wie ein Pauschaltourist vorgekommen. Da gab es die 72 jährige Erika, die als Backpackerin wohl schon mehr Länder besucht hat als ich Städte, der verrückte Belgier, der seit 7 Jahren auf seinem Fahrrad durch die Welt reist und mein australischer Stalker, der sein Motorrad von Darwin nach Dilli geschafft hat und sich von dort auf den Weg Richtung Europa gemacht wird (den habe ich inzwischen in 4 verschiedenen Orten auf Timor und Flores wiedergetroffen, was mir langsam unheimlich wird).
The author in front of the Kelimutu crater lakes

Und so war es schon ein gewaltiger Kulturschock, als auf dem Gipfel des Kelimutu auf einmal 20 Touristen bei eisiger Kälte (indonesischer Kälte von 11°C ;-)) auf den Sonnenaufgang und einen Blick auf die einzigartigen Kraterseen warteten. Doch auch wenn wir deutlich mehr Glück hatten als die Besucher am folgenden Tag - da war der komplette Vulkan von Wolken verhüllt - wurde das Vergnügen auch bei uns durch die eher schlechte Sicht getrübt. Doch sobald die Wolken eine Lücke freigaben und die Sonne ihre ersten Strahlen auf die Krater und die Seen in den Farben türkis, dunkelblau und pechschwarz warf, war ich schon schwer angetan von diesem außergewöhnlichen Ort. Als kurz darauf der Himmel vollständig zu zog und Regen ausbrach, machten sich Georg, mein österreichischer Begleiter auf dem Kelimutu und ich uns auf den Weg ins Tal und hatten uns nach dem Aufstehen um 4 Uhr und einem 2 stündigen Rückmarsch im Regen (hoch hatten wir mal wieder Ojeks genommen) ein stärkendes Mittagessen redlich verdient.
One lake pitch black...


... the turquise and the dark blue one on the other side of the sumit.

After descending two hours Georg and I passed a nice waterfall, though  we didn't stay long, as we headed straight to the lunch.


Freitag, 16. September 2011

Timors Hinterland - "Hello Mister!!!"

Der Lonely Planet schreibt, dass man sich in dieser Region manchmal fühlt wie Britney Spears, gestrandet auf einer Insel mit Paparazzis, und dieses Bild ist schon recht passend, denn sobald ich aus einem Bus, Bemo oder Restaurant komme,werde ich sogleich mit einem mehrstimmigen "Hello Mister!!!" begrüßt und von diversen Handykameras abgelichtet. Die ganz Mutigen fragen dann auch nach einem gemeinsame Foto mit dem "Mister". Das Schöne hieran ist, dass die Leute sich wirklich freuen einen solch lustig aussehenden, großen, blonden Menschen zu Gesicht zu bekommen und man mir nicht bloß eine Taxifahrt oder ein tradionel geflochtenes Tischtuch verkaufen möchte.



Neben der Besteigung des Gunung Mutis stand im Hinterland von Timor vor allem der Besuch von ein paar traditionellen Dörfern und Märkten auf der Programm. Neben der Tatsache, dass einige der Dörfer noch animistisch leben - sprich mit Geistern und Ahnen kommunizieren und sie verehren und sich in traditionellen Ikat Gewändern kleiden, war hierbei besonders spannend, dass die Dörfer bis vor zwei Generationen noch auf Kopf-Jagd gingen, also den verfeindeten Kriegern die Köpfe abgetrennt haben und sie ausserhalb ihrer Dörfer zur Schau gestellt haben.
Das war allerdings nur schwer vorstellbar, weil die Menschen hier nicht nur aussergewöhnlich liebenswürdig, sondern zudem auch noch aussergewöhnlich klein waren. Also um an meinen Kopf zu kommen, hätten die Krieger sich schon Hucke-Pack tragen müssen.
The night clubs in Timor are well known for their super tough bouncers. ;-)


Niki Niki "Limbo" market - The tents were about 1,8m high, I must have looked quite funny below / in them

It's just limestone pouder... For sure, and the ERGO guys were just sniffing salt... ;-)

Zurück in Kupang galt es dann nur noch mein Visa für Indonesien zu verlängern, um volle 60 Tage dort bleiben zu können. Doch was in Bali oder Jakarta eine Formalie ist, gestaltet sich in Kupang deutlich komplizierter. So benötige ich hier ein "Sponsorship" - also jemanden der für mich bürgt, für den Fall dass ich das Land nicht rechtzeitige verlasse oder hier Dummheiten anstelle. Soweit die Theorie, in der Praxis sieht es so aus, dass Timor - so freundlich die Menschen auch zu Touristen sein mögen - eine der korruptesten Regionen der Erde ist und so blieb mir keine andere Wahl als einen dubiosen Guide "Charlie" als meinen Sponsor zu bezahlen und mit ihm zum Imigration Büro zu fahren.
Nachdem ich dort ein halbes dutzend Dokumente ausgefüllt hatte, wurden wir dann in ein Hinterzimmer des Amts gebeten. Dort war man zwar sehr freundlich "Hello Mister" und man bot mir sogar Tee an, was in deutschen Ausländerämtern sicher nicht üblich ist, doch kam man nach einem kleinen Schwatz (was ich denn so mache, wo ich denn hin will, in welchem Hotel ich denn wohne...) zu des Pudels Kern und bot mir ein "Express-Visum" an. Somit sollte ich zwar schon am nächsten Tag mein Visum erhalten, aber zu einem kleinen Aufpreis. Da die Alternative wohl darin bestand, dass mein Pass bei der Verlängerung zeitweise verschlampt wird, bezahlte ich Zähne knirschend 50$ für mein Visumverlängerung, die sonst wohl nur 30$ gekostet hätte und wurde mit einem freundlichen "Bye bye Mister" verabschiedet.
Und so hatte mich diese Episode zwar um weitere 20$ ärmer, aber dafür um einen Tee in timorischen Beamtenhinterzimmern und eine spannende Erfahrung reicher gemacht.

Mittwoch, 14. September 2011

Gunung Bagging – Der erste Streich: Gunung Mutis

Indonesiens Inseln sind voll mit Vulkanen und Bergen (Gunung) und so hat sich das Besteigen eben jener zum Volkssport für „Bules“ (Fremde) entwickelt = Gunung Bagging. Gunung Mutis, mit 2.427m der höchste Berg im indonesischen Timor, war der erste Gipfel den es für mich „einzusacken“ galt.
Von Soe bedurfte es einer zweistündige Ojek-Fahrt mit gehörigen Steigungen, bevor ich in Fatumenasi auf ca. 1.700 m Höhe mein Homestay vorfand. Mein Gastgeber für die kommende Nacht sollte Matheos Anin der Häuptling des Dorfes sein.
Die Gastfreundschaft war kaum zu übertreffen und so speiste erst der Häuptling des Dorfes mit dem Ehrengast, dann die anderen Männer der Familie und Frauen und Kinder mussten schauen was übrig blieb. Gut dass mein Magen von der Ojek-Fahrt noch etwas aufgerüttelt war, so musste wohl niemand hungrig ins Bett. Gleich nach dem Essen war für mich auch Bettzeit, denn um 5 Uhr am nächsten Morgen galt es für mich aufzustehen und die Besteigung des Gunung Mutis in Angriff zu nehmen.



My host village chief Matheos Anin in his crip

Mein Nachtlager bestand zwar nur aus einer durchgelegenen Matratze auf Holzbrettern in einer löchrigen Holzhütte (was bei 8°C Aussentemperatur 8°C Innentemperatur bedeutet) mit Lehmboden, aber - und welches 5 Sterne Hotel hat das zu bieten? – die Matratze hatte einen Winnie Puuh Bezug! Leider kann ich mich nur selten an meine Träume erinnern, aber ich bin mir sicher, dass ich in dieser Nacht von dicker Winnie Puuh Bettwäsche, einem flauschigen Winnie Puuh Schlafanzug und einer Vollisolierung der Hütte im Winnie Puuh Look geträumt habe.
Winnie Puuh sheets - Travellers delight

Viel zu früh entriss mich am nächsten Morgen mein Wecker aus dem Winnie Puh Traumland. Zur Stärkung vor dem langen Marsch gab es ein kurzes Süßkartoffel-Frühstück (Süßkartoffeln mit Süßkartoffeln - in der folgenden Nacht habe ich wahrscheinlich davon geträumt in einer Schüssel Kellog’s zu schwimmen).
Kurz nach Sonnenaufgang machte ich mich mit Stephan dem Sohn des Häuptlings auf den Weg zum Gipfel des Gunung Mutis. Ich hoffe Stephan und der liebe Gott mögen mir all die Beschimpfungen verzeihen, mit denen ich Stephan im Laufe dieses Vormittags gedanklich versehen habe (nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte, wenn ich sie auch verbal geäußert hätte, denn Stephan sprach nur ein paar Brocken Englisch und flitzte meist 10 Meter vor mir her), aber es ist schon ernüchternd, wenn so ein kleiner Spargeltarzan auf Flip Flops vor einem den Berg hochhüpft, ohne einen Tropfen Wasser zu sich zu nehmen, weil er nicht schwitzt, während ich mich keuchend den Berg hochschleppe, dabei 2,5 Liter Wasser trinke und mindestens doppelt so viel verschwitze.
My guide Stephan: A small Flip Flop wearing Iron Man

Mt. Moutis looms far away, my guide is setting the pace
Der Anstieg war sehr steil und ging im warsten Sinne des Wortes über Stock und Stein, da Gunung Mutis mit Eukalyptus Bäumen bewachsen ist (nein, Koalas gab es keine!) und man somit einem Trampelpfad folgend über Wurzeln und Steine steigen musste.
Als 2/3 des Anstiegs geschafft waren liefen wir dann auf eine Gruppe Studenten aus Kupang auf, die am Fuß des Berges gecampt hatten. So schlecht schien es also doch nicht um meine Fitness bestellt zu sein. Nachdem ich diverse Fotosessions hinter mich gebrachte hatte, erreichten wir noch vor den Studenten gegen 9 Uhr den Gipfel. Gar nicht so schlecht für jemanden, der es daheim normaler Weise bis 9 Uhr gerade einmal schafft sich in die Straßenbahn zu setzen. ;-)

The mountains of East Timor in the back

Exhausted but happy - The first one on the summit that day...


 


...but not for long


Auch wenn der Gipfel bereits um 9 Uhr bezwungen war, sollte es noch 10 weitere Stunden (inkl. 2 Std. Abstieg, 30 Minuten Ojek Fahrt, 2 Std. Ojek Fahrt, 3 Std. Busfahrt (völlig überfüllt), 15 Minuten Ojek Fahrt) dauern, bis ich endlich in der Zivilisation (Kupang) angekommen war.
Anstregend, aber toll war es!

Freitag, 9. September 2011

Timor - Ein Alptraum für Neckermann-Touristen, für mich ein Traum!

Es gibt schon das ein oder andere was einen auf Timor von den Annehmlichkeiten der westlichen Zivilisation träumen lässt, doch anderes - oder vielleicht auch gerade das - machen Timor (eine der letzten asiatischen Inseln vor Australien) so liebenswert.
Sei es, dass es hier in den Unterkünften keine Duschen gibt, sondern das kalte Wasser mit einer Kelle aus dem Tank geschöpft und über den Körper gegossen wird - Bei 30°C eine angenehme Erfrischung, im Hochland bei 15°C verflucht.
Oder sei es der Transport. Auf längeren Strecken verkehren Busse, die erst starten, wenn sie mit Menschen, Reissäcken und ab und zu auch dem ein oder anderen Schwein gefüllt sind, auf Kurzstrecken besteht die Wahl zwischen "Öffentlichem-Personen-Nahverkehr" und "Taxis".
Den ÖPNV stellen Bemos dar. Das sind Mini-Busse von der Größe eines Ford Galaxy, in die hier aber locker 20 Personen passen. Zudem warten die Dinger mit abgefahrenen Aufklebern (Beliebteste Motive: Jesus, Maria, nackte Frauen und David Beckham) und ohrenbetäubendem Sound auf. Die Fahrer haben eine Vorliebe für Ostblock-Techno, schlechtesten Rap und indonesische Pop-Musik (für mich noch die beste Wahl, auch wenn es Gründe gibt, warum bisher noch keine indonesische Band in den deutschen Charts vertreten war). Kostenpunkt: Ca. 17 Cent pro Fahrt.



















Die Alternative stellt der Individual-Transport dar - Ojek:
Hierbei handelt es sich im Mopedtaxis und wer meine Abneigung gegen zweirädrigen Transport kennt, kann sich sicherlich mein mulmiges Gefühl ausmalen, als ich zum ersten Mal mit vollem Gepäck auf solch einer Mühle Platz genommen habe und durch die Stadt gedüst bin. Inzwischen habe ich richtig gefallen an dieser Art der Fortbewegung gefunden. Aber mehr als 50km müssen es doch bitte nicht nochmal sein...

Hospitality deluxe: A police officer was forced by his boss to be my personal Ojek taxi!
Soooo liebe Leute, genug der Einblicke in das tägliche Leben auf Timor, jetzt ist Holiday-Time.
Meinen ersten Strandaufenthalt habe ich in Nembralla (auf der Insel Rote - zwei Stunden Fährfahrt von Timor entfernt) verbracht und naja, schaut selbst:



Wie unschwer zu erkennen, habe ich nach den Aufregenden Aufenthalten in Tokio, Jakarta und Kupang erstmal die Seele baumeln lassen. Da mir das aber nach kurzer Zeit langweilig wurde, habe ich Surfunterricht bei Ron einem ausgewanderten Hawaiianer genommen. Bei der ersten Surfsession hab ich es sogar für ca. 4 Sekunden geschafft auf dem Board zu stehen, ein geiles Gefühl für kurze Zeit eins mit der Welle zu sein, naja, danach war ich dann eher im wörtlichen Sinne eins mit der Welle.
Bezahlt habe ich das ganze mit einem bösen Sonnenbrand in den Kniekehlen und Schmerzen in sämtlichen Muskeln von Ellenbogen zu Ellenbogen. Diese Surfer können doch mehr als cool aussehen... Aber das war sicher nicht mein letzter Versuch auf dem Brett, heute ist nicht aller Tage, ich komme wieder, keine Frage!!!

Sonntag, 4. September 2011

Jakarta - Ein Besuch reicht! ;-)

Bereits die freundliche Begrüßung auf dem Einreisebogen war eine eindringliche Einstimmung für Jakarta. Wobei dies wohl eine der am einfachsten zu umgehenden der zahlreichen Möglichkeiten für das frühzeitige Ableben in Jakarta darstellt:
Not that I intended to do anything like this, but being threatend with death penalty somehow feels weird.
Nach einer gerade einmal 15 – 20 minütigen Diskussion mit zwei Mitarbeitern der indonesischen Einreisebehörde (nein, es ging nicht um Drogen ;-)) durfte ich dann auch ohne Weiterflugticket nach Indonesien einreisen (Jakarta vs. Sebastian 0:1).
An zahlreichen Taxifahrer vorbei kämpfte ich mich dann zum Busschalter durch und löste das Ticket in die Innenstadt von Jakarta zum Preis von 20.000 Rupiah. Bereits bei dieser ersten Transaktion versuchte man mich zu verscheissern und so gab es auf meine 50.000 Rupiah nur 20.000 zurück. Einen bösen Blick und ein freundliches "Excuse me!" später stand es Jakarta 0 - Sebastian 2.
Mit meinem Ticket in der Hand drehte ich mich um und sah meinen Bus gerade abfahren. Die Tür war allerdings noch geöffnet und einige Indonesier nutzen dies um reinzuspringen. Ein kleiner Spurt und ein beherzter Sprung mit 20kg Gepäck sorgten für das 0-3.
Nun ja, da ich meine Couchsurfing Bekanntschaft dann am Busbahnhof von Jakarta verpasst habe, ist das wohl als 1-3 zu werten. Nach einer Weile des Herumirrens konnte ich eine junge Dame dazu bringen meine Couchsurferin anzurufen, worauf diese mich einsammelte und mich in ihr Heim brachte.
Die bevorstehende Nacht würde also meine erste Chouchsurfing Erfahrung werden und mit Jessica und Robert hätte ich keine besseren Hosts erwischen können. Obwohl nur einen Tag zuvor bei ihnen eingebrochen wurde und Jessica sich am zweiten Tag am Herd böse Verbrennungen zuzog, waren beide äußerst herzlich und hilfsbereit. Und ihrem süßen, kleinen Sohn verdanke ich nun einen meiner neuen Lieblingsspitznamen: Oom Tinggi (Großer Onkel).
My first Couchsurfing hosts - Grat experience for Oom Tinggi!

Am nächsten Tag nahm ich dann den Kampf mit Jakarta erneut auf und machte mich per Bus auf den Weg nach Kota (das koloniale Zentrum des einstigen Batavia (James Cook hat hier übrigens seine halbe Mannschaft durch Krankheiten verloren, nachdem er sie zuvor fast schadlos um die gesamte Welt gebracht hat (Jakarta vs. James Cook 200:0)). Abgesehen davon, dass eine wildfremde Frau die halbe Fahrt an meiner Schulter geschlafen hat, kam ich ohne weitere Zwischenfälle in Kota an.
Nachdem ich einige Einheimische bei der Überquerung einer vollkommen überfüllten Straße (Autos auf 4 Spuren pro Seite, dazwischen unzählige Mopeds) beobachtet hatte, machte ich mich daran die Straße ebenfalls zu überqueren. Die Schritte bestimmt, aber nicht zu zügig gewählt, den Arm in abwehrender Haltung dem heranbrausenden Verkehr entgegen gestreckt, in der Hoffnung dass sie meine Absicht erkennen und ausweichen oder im schlimmsten Fall ihre rostigen Maschinen an meinem Arm zerschellen, setzte ich zur anderen Seite über.
Dort erwartete mich die Altstadt von Kota. Einer der ganz ganz wenigen schönen Flecken, die es im Moloch Jakarta zu sehen gibt.

Stone, Paper, Scissor - Damn, I lost. Again!
Dresden '45

Bereits um 6 Uhr am nächsten Morgen ging dann mein Flieger Richtung Kupang auf Timor und ich verabschiedete mich von Jessica und Robert, die ich gerne wiedersehen würde… aber nicht unbedingt in Jakarta. J