Donnerstag, 26. Januar 2012

Manila (Philippinen) - Zu Besuch bei Amy

Die gute Nachricht zu erst: Der Grund dafür, dass es hier in letzter Zeit eher spärlich mit Blogeinträgen ausgesehen hat ist weder, dass ich bei einem Motorrad-Unfall in Vietnam ums Leben gekommen bin (nur fast), noch von einem Walhai in Cebu gefressen wurde (nur fast), noch in Neuseeland aus einem Flugzeug gesprungen bin (bin ich zwar, aber bin auch heil unten angekommen), sondern einzig und allein, dass ich einfach unglaublich viel erlebt habe und quasi pausenlos von tollen Menschen umgeben war, so dass ich nur selten die Zeit zum Blog schreiben gefunden habe. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen die fehlenden Blogeinträge zu Vietnam erstmal hinten an zu stellen und sie, sobald ich hoffentlich aufgeholt habe, nachzuliefern.
In Vietnam lief mein Visum bis zum 08.01. und da mein nächster Flug erst für den 16.01. in Hongkong angesetzt war, war klar dass ich nach Vietnam noch ein weiteres Land besuchen "musste". Als ich Mitten in meinen Überlegungen steckte, ob es Kambodscha, Süd-Laos oder doch Kho Phang Nghan in Thailand zur Fullmoon-Party sein sollte, bot mir Amy, die ich einige Wochen zuvor in Bangkok kennengelernt hatte, an, sie auf den Philippinen besuchen zu kommen. Bis dahin hatte ich die Philippinen nie ernsthaft in meiner Reiseplanung berücksichtigt, aber als Amy mir eine Reiseroute inkl. Vulkanbesteigung, Clubbing in Manila und einem Festival auf Cebu vorschlug, war die Entscheidung schnell gefallen.
Die erste Aktivität in Manila war aber nicht im Reiseprogramm enthalten und so saß ich wenige Stunden nach meiner Ankunft in einem Beauty-Salon und bekam die erste Maniküre meines Lebens. Und ich muss sagen, für 1,30 € würde ich das jederzeit widerholen. Es is halt eine schöne Abwechslung zum spartanischen Backpacker-Alltag, wenn man ich mal für eine Weile wie eine kleine (oder in meinem Fall verdammt große) Prinzessin fühlen darf.

My very first manicure. And I have to admit, it was nice.

Aufgehübscht haben wir dann am Abend "The Republiq" - einen der Top-Clubs in Manila - angesteuert und da Amy halb Manila (die bessere Hälfte) persönlich kennt, konnten wir nicht nur die Schlange am Eingang und den Eintritt umgehen, sondern hatten auch den gesamten Abend im VIP-Bereich frei trinken. Nach Monaten als Backpacker (und zudem in den Klamotten gekleidet, die mich seit Monaten begleiten) fühlte ich mich zuerst ein wenig fehl am Platze, aber Clubbing verlernt man halt auch nicht und so wurde es ein sehr cooler Abend.


Serious clubbing feels weird in backpacking clothes.

Amy introduced me to one of Manila's best party crews

Am nächten Morgen klingelte der Wecker viel zu früh, damit wir uns auf den Weg zum Taal Vulkan machen konnten, bevor die Hitze des Tages den Aufstieg zu schweißtreibend gestalten würde.
Zusammen mit einem Dutzend weiterer Couchsurfer fuhren wir zum See in dem sich der Taal-Vulkan (der kleinste Vulkan der Welt) befindet. Mit einem Boot setzten wir zur Vulkan-Insel über und machten uns an den Aufstieg. Auf dem Weg nach oben passierten wir einige Stellen an denen die Hitze und der Schwefeldampf aus der Tiefe aufstiegen. Oben angekommen bot sich hingegen ein deutlich idyllischeres Bild und so hatten wir die einmalige Gelegenheit eine Insel in einem See in einer Insel in einem See in einer Insel (ja, dem war wirklich so) zu bewundern.


On the way to the Taal Vulcano island


Hot sulphur fumes are rising from the ground. Smelled funny!
An island in a lake in an island in a lake in an island!


Den Abschluss meines Aufenthalts in Manila bildete dann dass Sightseeing in Intramuros, dem Kolonialen Viertel Manilas. Hier sind die meisten Statuen dem Nationalelden Jose Rizal gewidmet, der mit seinen Schriften den Widerstand gegen die spanischen Kolonialherren anheizte. Als Amy mich fragte wer denn der deutsche Nationalheld sei, musste ich doch sehr lange überlegen und feststellen, dass es für mich persönlich wohl am ehesten unser Kaiser - Franz Beckenbauer - ist.

Not only the churches made Manila look more like a Mexican than an Asian city.
Jose Rizal, the national hero of the Philippines...
... was pretty white for a Pinoy!

The beautiful end of a long sightseeing day

Donnerstag, 5. Januar 2012

Nong Khiaw (Laos) - Der lange Marsch nach Vietnam

Um von Luang Prabang nach Hanoi zu kommen, gibt es im Grunde drei Möglichkeiten:
1. einen Flug für 100 € buchen und alles ist gut (falls die laotische Maschine durchkommt)
2. eine 24 Stunden Busfahrt buchen und alles ist gut (falls man auf 24 Stunden Busfahrt steht)
3. man fahre mit einem kleinen Boot einen Tag den Fluß rauf, man wiederhole dies am Folgetag, stehe am dritten Tag um 5 Uhr auf, um sich mit einem klapprigen Bus auf eine der miesesten Straßen der Welt (während der Fahrt werden einige Flüsse durchquert. - Nein, nicht überquert, DURCHQUERT) über die Grenze nach Vietnam fahren zu lassen und besteige dann am Abend einen Nachtbus, der einen am 4. Tag der Reise, nach einer schlaflosen Nacht um 5 Uhr morgens, irgendwo an einem Busbahnhof in Hanoi raus schmeißt
Ihr werdet es ahnen, ich habe mich für Option drei entschieden und im Nachhinein bin ich wirklich froh, dass der kleine Laote, der mir das Bootsticket verkauft hat einige der Details der Reise ausgelassen hat, weil ich mich sonst gegen diese Option entschieden hätte und einige tolle Erlebnisse verpasst hätte.

Hier ein paar Eindrücke der Bootsfahrt auf dem Mekong und dem Ou River:



In Nong Khiaw wurde die Bootstour dann mit einer Übernachtung unterbrochen, wobei mich hier erstmals auf dieser langen Reise Magenfaxen ein bisschen flach legten und ich somit zwei Nächte bleiben musste. Da Nong Khiaw aber wirklich nett ist, war das auch nicht so schlimm.

Kids bathing and playing in the Ou river
View from the bridge in Nong Khiaw
Heading on in the direction of the sun
Dust road from Laos to Vietnam - At least on this stretch we didn't have to cross THROUGH any rivers

In Dieng Bien Vu und somit Vietnam angekommen standen nun 5 Stunden Sight-Seeing auf dem Programm, bevor es mit dem Nachtbus endlich nach Hanoi gehen sollte.
In Dieng Bien Vu haben die Vietnamesen 1954 den Franzosen die entscheidende Niederlage beigebracht und somit ihre Freiheit erkämpft. Zu Ehren dieses Tages steht das größte Monument Vietnams in Dieng Bien Vu. Beachtlich hierbei sind aber nicht nur die Vorderseite voller Freude, sondern auch die Rückseite, auf der ein weiterer Kämpfer mit vorgehaltenem Maschinengewehr steht. Diese bildliche Kampfbereitschaft haben dann die Amerikaner einige Jahre später zu spüren bekommen.
Im Nachtbus erwartete mich dann meinn persönliches Dieng Bien Vu. Liegesitze von max. 180 cm Länge, so dass ich die Wahl hatte mit angewinkelten Beinen zu schlafen (oder auch nicht) oder auf der Seite zu schlafen (oder auch nicht), was bei Straßen voller Schlaglöcher ein schmerzhaftes und schlafraubendes Vergnügen ist...
Oh, I love Communist iconography
Unusual backside for a statue
Nightbus to Hanoi. Beds were about 180 cm with steel frams = A lot of pain