Freitag, 28. Oktober 2011

Kuala Lumpur (Malaysia) - Für ein Visa gekommen, aus Liebe zur Stadt und den Menschen geblieben.

Mehr als jeder zweite Traveller antwortet, wenn man ihn fragt, warum er denn in Kuala Lumpur ist: "Ach, ich habe mit Air Asia günstige Flüge von abc nach xyz bekommen und da habe ich hier halt einen Zwischstopp eingelegt." War ja auch bei mir so. Zudem stand bei mir noch das Organisieren eines Visums für Myanmar und druckfrischer Dollarnoten an (denn etwas anderes wird in Myanmar nicht zum Tausch akzeptiert).
Mehr als ein Drittel aller Traveller antworten auf die Frage: "Wie lange bist du denn schon in KL?" mit "Seit 2 (oder 3) Wochen.". Und eigentlich jeder findet die Stadt ziemlich toll und so gerne ich hier mit einer fundiert kontroversen Meinung auftrumpfen würde, mir geht es genauso.

Fangen wir doch erstmal beim offensichtlichen an. Mit den Petronas Towern, die für einige Jahre das höchste Gebäude der Welt waren, hat die Stadt faszinierenden Mittelpunkt. Verlaufen kann man sich kaum. Einfach den Blick nach oben und irgendwo wird man sie schon sehen. Und toll sehen sie aus:


Petronas Towers at day light...


... at night...


... and even I can hardly ruin the view on the towers.


Doch der Hauptgrund, warum ich Kuala Lumpur nicht Richtung Küste verlassen habe, waren die Menschen die ich getroffen habe. Da wäre zuerst der Hostelbesitzer Patrick, der stets bis zum Ende mit uns um die Häuser gezogen ist und auch Montags um 3 Uhr noch eine Bar gefunden hat, die Bier ausschenkt (im muslimischen KL gar nicht so leicht). Tom, der vollkommen bekloppte (und das meine ich nur positiv) Ire, mit dem ich nach vier Tagen in die Reggea Mansion gewechselt bin (das vielleicht schönste Hostel der Welt (inkl. Kinosaal mit 40 Kinositzen und Rooftop Bar mit Blick auf die Petronas Tower...)).
Dort haben wir sofort ein Badminton-Match mit den Angestellten Jebb und Salam ausgemacht, die es wohl nicht gewöhnt sind, dass sich beim Doppel plötzlich 1,89 m auf der anderen Seite des Netztes aufbauen.
Am folgenden Abend gab es ausnahmsweise mal keinen Regen am Abend und somit stand einer Roof Top Party in der Reggea Mansion nichts im Wege (mit Blick auf Petronas Tower und KL Tower schon eine ziemlich gediegene Sache). Dort habe ich dann zum ersten Mal einen Menschen aus Kasachstan kennengelernt und das Land sofort auf die Liste der zu bereisenden Laender gesetzt, denn Pole Dancing scheint dort Volkssport zu sein. ;-)

The hostel owner Patrick "Sunshine" Jones


"The Irish" Tom


Party on the roof top (view on KL tower and Petronas towers) of the Reggea Mansion
Zudem macht die kulturelle Vielfalt KL so besonders. In Chinatown erwarten einen enge Gassen voller Essens- und Souvenierstaende, in Little India, das sich im Vorfeld eines grossen indischen Festes bunt geschmueckt hatte, kommen einem traditionell gekleidete Inder und Inderinnen in bunten Gewaendern entgegen. Hinzu kommen Einwanderer aus fast allen asiatischen Laendern und zahlreiche weisse und schwarze Expats.

Und diese multikulturelle Atmosphaere spiegelt sich auch im Essen wieder. Ob authetisches Thai-Food, Dim-Sum zum Fruehstueck oder auch endlich mal wieder Burger mit Pommes auf westlichem Niveau, hier gibt es wirklich fuer jeden Geschmack etwas.
Mein Highlight war allerdings das japanische Fleisch-All-You-Can-Eat mit den beiden freundlichen Angestellten unseres Hostels. Zusammen haben wir 30 Schalen Fleisch verputzt, was 3 kg feinstem Rinder- und Lamm-Fleisch entspricht. Wobei ich im vergleich zu den beiden wirklich ein Amateur in Punkto Fleischvernichtung bin und sicher schon nach 700 g aufgeben musste (ich hatte ja auch gerade erst gefruehstueckt!).


Meat Fest! The three of us had 30 of those plates = 3 kg of meat!


Hostel Team happy!

Gerne hätte ich euch noch mit einigen Fotos mehr erfreut, aber inzwischen bin ich bereits in Myanmar und heilfroh, dass ich die Texte noch irgendwie zu Ende schreiben konnte. Auf weitere Blogeinträge müsst ihr wahrscheinlich drei Wochen warten...

Und wenn es halt kein Internet gibt ("Internet finish" wie die Einheimischen zu sagen pflegen), dann greife ich doch mal wieder auf altbewehrte Kommunikationsmittel zurueck und schreibe drei Postkarten. Wer noch nicht geung Postkarten aus Myanmar hat und eine haben moechte, poste doch bitte seine Adresse ins Kommentarfeld.

Montag, 17. Oktober 2011

Indonesien - 52 Tage, 9 Inseln, 1 Stalker

Zum ersten Mal habe ich am 26. August 2011 einen Fuß auf indonesischen Boden gesetzt, verlassen habe ich Indonesien am 16. Oktober 2011, das macht einen Aufenthalt von 52 Tagen und somit mehr als 7 Wochen. Damit habe ich in Indonesien mehr Zeit verbracht als in jedem anderen Land der Welt - abgesehen von meiner deutschen Heimat.
Besucht habe ich neun Inseln (Java, Timor, Rote, Flores, Rinka, Moyo, Lombok, Gili Trawangan und Bali) auf denen vier unterschiedliche Religionen (Islam, Hinduismus, Katholizismus und Protestantismus) vorrangig waren.
Und ich bin schwer begeistert. Indonesien ist unglaublich vielfältig. Die Strände und das Meer sind - ganz gleich, ob es um Relaxen am Strand, Surfen, Schnorcheln oder Tauchen geht - absolute Weltklasse. Das Zusammenspiel von Vulkanen und Inseln garantiert einmalige Naturspektakel und durch die alten hinduistischen und buddhistischen Kulturen ist auch für ausreichend kulturelle Stätten gesorgt. Die Menschen sind von Insel zu Insel unterschiedlich (überrascht auf Timor, überschwänglich auf Rote, abgeklärt auf Bali, lustig auf Gili Trawangan und herzlich auf Java).

Happy Lion in front of Borobudur temple.







Bisher habe ich euch noch nicht von Peter erzählt. Peter ist mein unheimlicher Stalker, der auf seinem Motorrad ständig meinen Weg kreuzt. Zum ersten Mal sind wir uns auf dem Nachtmarkt von Kupang (Timor) über den Weg gelaufen. Dann gleich dreimal auf Flores (in Moni, Bajawa und Labuanbajo) und als ich dachte, dass ich ihn spätestens durch meinen Aufenthalt auf der Motorradfreien Gili Trawangan abgehängt hätte, da läuft er mir doch tatsächlich hunderte Kilometer entfernt in Jogjakarta nochmal über den Weg. Crazy Shit! Durch meinen Flug nach Malaysia sollte ich ihn erstmal abgehängt haben...

My friendly stalker Peter and I. 5 meetings on 3 islands... That's Indonesia!

Abgesehen von Peter habe ich in Indonesien noch einen Haufen weitere nette Leute kennengelernt, die für eine tolle Zeit gesorgt haben (wer sich angesprochen fühlt darf sich jetzt wahlweise gedrückt oder ge-"high-five"ed fühlen).
Hier noch ein kurioses Bild, dass ich an meinem letzten Tag in Indonesien entdeckt habe. Tja, Indonesien ist teilweise doch noch sympathisch "ursprünglich":
Tapes! Loads of them. And people buying them! This is so 20th century.
Ich habe in Indonesien wirklich eine tolle und lange Zeit gehabt und dennoch gibt es unglaublich viel was ich in Indonesien noch nicht gesehen habe (Sumatra, Sulawesi, Kalimantan, Papua...) und daher werde ich vielleicht eines Tages nochmal wiederkommen.
Goodbye Indonesia (Sunset @ Lovina Beach (Bali))

Samstag, 15. Oktober 2011

Solo (Java) - MTV presents my life in Paradise

Euch war MTV Cribs zu spartanisch? Life at the Playboy Mansion zu bieder?
Dann kommt für euch jetzt genau das Richtige: "My life in Paradise"
Für drei Tage bin ich in Solo im exklusiven Resort Paradiso abgestiegen. Dort beträgt die Miete 55.000 PRO NACHT!!! Zum Vergleich, die teuerste Suite im Adlon in Berlin gibt es bereits für 20.000.
WAS???? Das sind € und keine Rupien? Tschuldigung, muss kurz umrechnen....
Okay, das Zimmer im Paradiso gibt es für 4,50€ die Nacht, naja, Hauptsache die Leistung stimmt und die hat es in sich!

Nach betreten des Hotels ziehen einen sogleich die Flure aus glänzendem Marmor und die funkelnden kristallenen Kronleuchter in ihren Bann:
Welcome to Paradis(o Guesthouse)

Und bevor man sich an dem überwältigenden Interiör satt sehen kann, steht man auch schon vor der Tür seiner Suite, die einen bereits einen Hauch des Luxus erahnen lässt, der gleich dahinter auf mich wartet:



Das Bett, ein Traum aus Seide und Leinen... Raffiniert auch die Kombination aus Bett und Kleiderschrank, so was findet man wirklich nur in geradezu avantgardistischen Designhotels:


Natürlich ist die Minibar mit allen erdenklichen Genußmitteln gefüllt und sollten die Wünsche dann doch einmal doch dekadenter ausfallen, so sind die Wände so konzipiert, dass Zimmerservice einen am anderen Ende des Gebäudes hört, wenn man in Zimmerlautstärke spricht (und andersrum...).


I still don't know who this Pocari guy is, but his Sweat s really tasty!

Der Sanitär und Wellness-Bereich, ja man möchte schon fast von einem eigenen Spa-Areal sprechen lässt keine Wünsche übrig. Der Wasserfall-Erlebnis-Duschkopf ist authentischer Weise an die aktuell herrschende Trockenzeit angepasst und so gibt es wie bei den echten Wasserfällen nur ein kleines Rinnsal. Hier wurde tatsächlich an alles gedacht. Fantastisch!

Vintage look

Sollte man dann aber doch mal sein Zimmer zu verlassen, dann ist natürlich der Entertainment-Bereich des Hotels die erste Anlaufstelle. Und während in Deutschland zeitversetzte TV Nutzung noch in den Kinderschuhen steckt, so ist sie hier bereits Realität und so laufen die meiste Zeit Real Madrid Spiele der letzten Woche. Auch hier wird Service wieder groß geschrieben - das Umschalten der Sender übernimmt der 12 jährige Juniorchef persönlich!

Und liebe Leute, ich sage euch, das Paradiso Guesthouse steht nur stellvertretend für eine ganze Reihe von edelsten Herrbergen, die für mich inzwischen kaum noch bemerkenswert sind, sondern ein grundlegender Bestandteil meines Lebens in Luxus und Saus und Braus geworden sind.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Solo (Java) – Eine gewachsene Beziehung

Solo und ich hatten wirklich einen denkbar schlechten Start.
Auf der Fahrt nach Solo habe ich erfahren, dass es dort zwei Wochen zuvor einen Anschlag auf eine christliche Kirche gegeben hat. Das kommt wohl häufiger vor, denn Solo ist eine der islamischsten Städte im bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt.
Und kaum hatten wir in unserem Minibus den Stadtrand von Solo erreicht, brach unser Fahrer über dem Lenkrad zusammen und weigerte sich nach Solo rein zu fahren, weil ihm die Stadt nicht geheuer sei. Nach eindringlichem Zureden konnte ich ihn dazu bewegen weiterzufahren, doch ab jetzt lag die Navigation bei mir…. In indonesischen Großstädten einfach ein Mordsspaß… An der Hauptstraße von Solo ließ er mich dann raus und fuhr mit meinen beiden französischen Begleitern von dannen. Bis zum Guesthouse meiner Wahl war es aber immer noch mehr als ein Kilometer. Und so latschte ich blond gelockter Jüngling in Flip Flops und kurzer Hose vorbei an Scharen dunkler Menschen die an diesem Freitagabend die Straßen bevölkerten. In meinen Knochen steckten ja lediglich das Aufstehen um 4 Uhr, 4 Stunden Trekking rund um den Mt. Bromo und eine ermüdende 9 stündige Minibusfahrt….
Schließlich fand ich das Paradiso Guesthouses in einer dunklen Gasse, mit einer schweren Metalltüre und Stachdraht auf den Mauern gesichert vor. Im Inneren gab es dann was man für 4,50€ die Nacht erwarten darf. Wenig Schönes, aber viele Moskitos.
Ich verfluchte, dass ich nicht wie die beiden Franzosen einfach eine Stunde weiter nach Yogyakarta durchgefahren war und legte mich mit der Gewissheit schlafen, diesen Fehler am nächsten Morgen unverzüglich zu korrigieren.
Ich hätte mir nicht erträumen können, dass ich stattdessen drei Nächte bleiben würde und in Solo einige der tollsten Erfahrungen meiner Reise durch Indonesien machen würde.
Wie das passierte? Machen wir es chronologisch:
1.    Chillen im Einkaufszentrum
Im Einkaufszentrum gibt es bestimmt WiFi und tuen wird mir da wahrscheinlich auch niemand was. Mit diesem Gedanken machte ich mich auf den Weg zur Solo Grand Mall, um an meinem Blog zu arbeiten. Dort musste ich dann feststellen dass die Menschen, die in der Nacht zuvor noch ohne Ausnahme wie potentielle Bombenleger ausgesehen hatten, in Wirklichkeit meist Teenager waren, die noch dazu super freundlich sind. Und wenn ich das andauernde weibliche Kichern und Erröten – insbesondere der Kopftuch tragenden Fraktion - auch nur annährend richtig gedeutet habe, war es ganz und gar unislamistisch was die meisten so gedacht haben. ;-)
Da mir das Einkaufszentrum sympathisch wurde, kaufte ich mir auch noch ein Ticket für die Abendvorstellung von Captain America, um diesen Ruhetag ruhig ausklingen zu lassen. Dachte ich…


On a Becak (Bicycle-Rikscha) through Solo

2.   Schach gegen Rikscha-Fahrer und ein Wunderkind
Nach dem Ende der Vorstellung spazierte ich dann gegen 23 Uhr in Richtung Guesthouse und passierte dabei eine Gruppe Rikscha-Fahrer, die in Schach-Partien vertieft waren. Kaum war ich stehen geblieben, um ihnen zuzusehen, kam der erste mit einem Schachbrett auf mich zu und ich nahm seine Einladung dankend an und gesellte mich zu ihm auf den Bürgersteig. Schell entwickelte sich unsere Partie zum Center Court und in einem engen Duell konnte ich den Sieg erringen. Doch kaum war die Partie vorbei, wurde ein 13 jähriges Mädchen an seine Stelle gesetzt, die begierig darauf war ihren bereits beachtlichen Englischwortschatz aufzupolieren. So sehr ich mich auch über die Unterhaltung freute war ich doch ein wenig enttäuscht, dass mein Gegner auf Augenhöhe durch ein Kind ersetzt worden war. Naja, es bedürfte ca. 5 blitzschneller Züge von ihr und einer unkonventionellen und äußerst aggressiven Spieleröffnung (von der ich mich nicht mehr erholen sollte), bis mir dämmerte, dass man mir einen der Schach-Nachwuchsstars von Solo gegenübergesetzt hatte (sie besucht mit 13 bereits die Highschool und trainiert 3 Mal die Woche Schach im Verein. Hinzu kommen natürlich noch die regelmäßigen Turniere und Spiele auf der Straße… Ja schönen Dank auch!
J). Immerhin habe ich mich so tapfer geschlagen, dass es am Ende der Partie bereits 1 Uhr nachts war. Von dem Mädchen und ihrer Mutter wurde ich dann für den nächsten Abend zu einer Revanche in ihrem Haus eingeladen.
Als ich diesmal durch das nächtliche Solo zu meinem Guesthouse ging, war meine Stimmung bereits eine ganz andere, aber es sollte noch besser werden!
3.   Tempeltour mit Daniel
Den Guide Daniel hatte ich bereits am Vortag getroffen und mit ihm eine Tour zu zwei Hindu-Tempeln verabredet. Pünktlich um 8 Uhr holte er mich an meinem Guesthouse ab und mal wieder hieß es auf einem Motorrad aufsitzen. Nachdem er auf der Schnellstraße ein Grand Prix reife Leistung hingelegt hatte, legten wir bei einem kleinen Imbiss am Straßenrand einen Frühstückstop ein. Es gab für uns beide Tee und ein köstliches Papaya-Hühnchen-Gericht mit Reis. Da das Essen köstlich war bestand ich darauf die Rechnung zu übernehmen und hier gab es dann die erste positive Überraschung: 16.000 Rupien… Das sind 1,30€ für zwei Tee und zwei köstliche Speisen. Der Guide taugt was!
Was den weiteren Verlauf der Tempeltour angeht lasse ich jetzt mal lieber Bilder sprechen:

My guide Daniel. If you are in Solo, do a tour with him!


Well kids, please let your mom and dad explain this....


I like Ganesha - For me he is the god for the happy fat people. :-)


If you ever play hide and seek in a tea field, wear green!


Stargate?


4.   Badminton mit Daniel
Während der Tour hatten Daniel und ich festgestellt, dass wir beide gerne Badminton spielen und so organisierte Daniel im Anschluss fix zwei Schläger und um 13 Uhr Mittags begaben wir uns bei 36°C in eine Badminton-Halle. Aus Sportmedizinischer Sicht vielleicht nicht ganz so clever, aber dank 2,5 Liter Wasser, die ich innerhalb von 1 1/2 Stunden getrunken und wieder ausgeschwitzt hatte, ein gelungener Spaß.
Nach dem Spiel waren alle Spieler in der Halle begierig darauf mit dem großen Sportskameraden zu plaudern und Fotos zu schiessen. Ein Chinese nötigte mich dazu sämtliche Snacks zu probieren, die er auftreiben konnte (und sie waren größtenteils echt köstlich, auch wenn Tofu wohl nie so ganz meins werden wird) und als er erfuhr, dass Daniel mich noch nicht zum Cobra-Essen mitgenommen hatte, wurde mein Guide fast gelyncht. Daraufhin war mein Abendessen quasi beschlossene Sache...
The little tough fellow is still laughing, but in the end ´he had to pay his tribute to 17 years age / 25cm height difference.

Wearing the tradiotional Indonesian Badminton dress

     5.   Cobra-Dinner
           Nach dem Badminton-Spiel war die gewohnt kalte Dusche ein Segen, doch nur eine Stunde
           später sammelte Daniel mich wieder auf, um mit mir zum Cobra-Imbiss zu fahren. Dort  
           wurden uns dann erstmal zwei lebende Cobras vorgeführt, bei denen ich mich dann für das  
           schlankere, aber agilere Model entschied.
           Das Folgende (sowie die abgebildeten Fotos) sind wohl nichts für Vegetarier und Menschen
           mit schwachen Nerven / Magen, wobei ich das Ganze sehr gut Vertreten kann, da von der
           Cobra mehr verwertet wird als von einem Hühnchen und Cobra auch geschmacklich ihre
           Berechtigung auf dem Speiseplan hat und nicht nur zu Show-Zwecken verspeist wird
           Verwertet wurden das Blut, dass mit Red Bull verdünnt die Manneskraft stärken soll (ich  
           hatte leider keine Gelegenheit dies auf seinen Wahrheitsgehalt zu testen), das Fleisch (das
           wie Hühnchen schmeckt) und das Herz, das wie das Fleisch gebraten wird und ganz passabel
           schmeckt.

Fear your food!


At that point I felt quite sick, but well, this is Indonesia...

Cobra blood makes you love long time and cures cancer, but doesn't enable you to defeat a 13 year old girl in chess...

Cobra meat tastes like chicken, Cobra heart... well, it is okay.

     6.   Hausbesuch beim Wunderkind
           Frisch gestärkt ging es dann zum Haus des Schach-Wunderkinds, wo wir herzlich mit Tee
           empfangen wurden und einen schönen Einblick in das häusliche Leben in Solo bekamen.
           Das Schachspiel ging trotz der Cobra-Superkräfte hoffnungslos verloren, doch das war in solch
           netter Gesellschaft natürlich zweitrangig.

Visiting my chess-friend at home (on the floor you see the board of shame)
Und somit habe ich auch Solo sehr zu schätzen gelernt. This is Indonesia. And I love it.

Montag, 10. Oktober 2011

Mount Bromo - Apocalypse wow!

Ich bin ja nun wirklich kein Frühaufsteher und so bereitet mir bereits das Stellen eines Weckers auf 4 Uhr seelische Schmerzen. Und wenn es dann früh morgens auf 2.200 Metern über dem Meer auch noch bitterkalte 5°C sind (nachdem man sich zuvor mühselig an 30°C+ gewöhnt hatte), dann möchte ich einfach nur unter meinem Decken liegen bleiben, die endlich Temperatur angenommen haben und Wärme spenden. Warmes Wasser gibt es natürlich auch nicht und so wasche ich mir schnell mein Gesicht mit eiskaltem Wasser und grummle in Gedanken vor mich hin: „Mount Bromo, ich hoffe du bist es wert!“
Um 4:15 dröhnen dann auch wie verabredet unsere Ojeks heran, die uns zum Kraterrand befördern werden. Schnell noch ein Schnappschuss mit der original Bromo-Narren-Kappe – mein Fahrer findet die wohl nicht so witzig – und los geht es zum ersten Aussichtspunkt.
Damn it! I thought I bought the most goofy hat in town (for 1,20 €), but the Dutch one of my driver was way ahead.

Die ersten Sonnenstrahlen versprechen einen blutroten Sonnenaufgang, der für das erhoffte Panorama optimal ist und tatsächlich enthüllt sich langsam vor uns ein Bild, das mystisch und mythisch zugleich ist (Ich habe lange überlegt, ob ich diese geschwollene Formulierung verwenden soll, aber sie trifft einfach zu ;-)).
The setting and the sunrise remind me of a quote by Legolas: "A red sun rises, blood has been spilled this night."


 Slowly the magnificent setting is unfolding its beauty


Vor uns erstreckt sich eine Ebene aus Staub und Asche, die im frühen Morgengrauen noch von einer Nebeldecke verhangen ist, aus der sich zuerst der Mt. Batok, links davon der rauchender Krater Bromo und im Hintergrund der aktive Gunung Semeru (mit 3.676 m höchster Berg Javas) erheben.


 If I had a flat, I would frame this picture and put it on my wall. Maybe one day…

 This magnificent view was presented by Indomilk! Indomilk hmmmmmm!

Und als wir uns schon fast satt gesehen hatten und uns für den Abstieg in den Krater vorbereiteten, da versüsste uns doch glatt nochmal der Gunung Seneru mit einer kleinen Erruption die Aussicht.


A small erruption of Gunung Seneru in the back sends an ash cloud in the

An diesem Tag waren meine beiden französischen Begleiter (ein sehr nettes Pärchen das ebenfalls auf Weltreise ist) und ich die einzigen Personen, die die Ascheebene zwischen dem Kraterrand und dem Gunung Bromo zu Fuß überqueren sollten, die restlichen Touristen entschieden sich für den Transport per Jeep (und verpassten eine tolle Wanderung).


Trekking to Bromo through the misty plain.


My French companions looking at Bromo and Batur in awe.

Der Aufstieg zum Krater des Bromo führte uns dann über Steinstufen, die vollkommen von Vulkanasche bedeckt waren. Voller Vorfreude auf den Blick in den Krater lieferten sich Francois und ich förmlich ein Rennen (dass der kleine Franzose für sich entschied ;-)), vorbei an der Nachhut der Jeep-fahrenden-Pauschaltouristen, die schnaufend nach ascherfüllter Höhenluft rang. Als wir oben ankamen war der Großteil der anderen Besucher schon wieder unten, so dass wir den Blick in die Tiefe des aktiven Vulkans in Ruhe genießen konnten. Die Sicherheitsvorkehrungen zwischen dem ca. 70 cm breiten Streifen festgetretener Asche und dem steilen Abhang ins Innere des Vulkans würde ich positiv als „fotofreundlich“ beschreiben – es gab keine. This is Indonesia! And I love it!
Und weil Indonesien mich auch liebt, stößt pünktlich zu meinem Kraterfoto der Gunung Seneru noch eine Aschewolke aus. J


Bromo errupting below me, Semeru errupting behind me. So lucky!

Das finale Highlight an diesem Morgen war dann der „Abstieg“ vom Bromo. Erklärend hierzu muss man sagen, dass Asche an sich ein schweres Image-Problem hat (und bei wenigen mehr als bei mir, seit dieser blöde Vulkan in Island im letzten Jahr meinen Flug nach Kapstadt um 4 Tage verschoben hat), in großer Masse aber eine äußerst geschmeidige Substanz ist, die sowohl Pulverschnee als auch Karibiksand locker in den Schatten stellt.
Und so sind wir den Vulkan seitlich herunter gerannt und gesprungen, wohl wissend, dass jede Landung sanft ist, ohne dass sie den Lauf zu stark bremst. Einzige Nebenwirkung (neben diesem saudämlich aussehenden Dauergrinsen): Ich habe auch drei Duschen später immer noch Asche hinter den Ohren gefunden und ich bin gespannt wie meine Wäsche aussieht, wenn sie morgen aus der Reinigung kommt. Doch selbst wenn ich die Hose noch 5 Mal in die Reinigung geben muss und sie am Ende als 7/8 Hose raus kommt, so kann ich meinen Anfangsgedanken doch ohne Reue beantworten mit: Oh ja, der Bromo ist es wert!
Vulcano Downhill Running - whoooohoooo

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Munduk (Bali) – Guru Ratna, ein Fall für den RTL-Ferienreporter!

In Munduk war es nun soweit. Unzumutbare Zustände! Bilder wie im Neckermann Prospekt, die die katastrophale Umgebung kaschieren und aufs hinterhältigste Verschleiern, dass im Homestay Guru Ratna wirklich niemand schlafen will und kann! Könnte bitte dringend jemand den RTL-Ferienreporter informieren, damit diesem Treiben schnellstmöglich der Hahn zugedreht werden kann? 
Ralf Benkö, I need you now!

Der unten abgebildete Blick bot sich mir bei meiner Ankunft aus dem Fenster meines Zimmers und bei klarem Wetter konnte ich sogar aus 1.000 Metern Höhe bis zum 20km entfernten Meer sehen. Damit geködert willigte ich ein das Zimmer für 8€ die Nacht zu mieten – die Aussicht zahlt man halt mit:
Room with a view....
Doch seht selbst welches Bild des Schreckens sich gleich unter meinem Fenster bot, das selbst Müllhalden, Großbaustellen und Bars voller grölender Engländer in den Schatten stellt:

... a horrifying view! Roosters right in front of my window!
Käfige voller Hühner! Und mittendrin zwei ausgewachsene Hähne!!! Und wir reden hier nicht von deutschen Hähnen, die brav zum Sonnenaufgang einmal krähen, nein, das sind indonesische Hähne, die legen sich schlafen wann sie lustig sind und wenn sie dann um 4 Uhr morgens aufwachen, wird geschrien was das Zeug hält.
Nun gut, ich hatte Oropax drinnen und hab davon nichts mitbekommen, aber das holländische Pärchen aus dem Nachbarzimmer hat mir das am Frühstückstisch erzählt und die sahen sehr glaubwürdig aus.
Hier ist wirklich nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen!

Ach ja, nachdem ich dann um 7 Uhr aus den Federn war, stand Self-Guided-Trekking auf dem Programm. Wobei auf Grund der Tatsache, dass es im gesamten Ort keine Karten für diese als Wander-Mekka verschriene Region gab (wohl auf Grund der Tatsache, dass sich jeder zweite männliche Einwohner sein Geld als Trekking Guide verdient), es eher eine Unguided-Trekking-Tour wurde. Da die Bewohner der umliegenden Dörfer aber sehr hilfsbereit sind und es einem auch nicht böse nehmen, wenn man falsch abbiegt und plötzlich ein riesiger, schwitzender Tourist in ihrem Vorgarten steht, war die Tour ein voller Erfolg.

A little Indiana Jones Feeling on my self-(un-)guided-trekking

The view after passing that narrow path


Somehow I like rice fields...
Von dieser Wanderung abraten muss man aber allen die Angst vor Hunden haben. Während meiner Wanderung haben sich sicher 50 von den Viechern in meinen Weg gestellt, bitter böse angekläfft und jedes Mal mit eingezogenem Schwanz das Weite gesucht, sobald ich mich ihnen auf 5 Meter genährt habe. Hmm, ohne Tollwutimpfung wäre das sicher unentspannter gewesen.

Who rules this street???


Well, not this dog!