Sonntag, 18. März 2012

Wellington (Neuseeland) - Wiederentdeckung der westliche Zivilisation

Nach fünf Monaten in Südostasien und einem Monat in der Natur Neuseelands, bzw, in Kleinstädten und zerstörten Städten, malte ich mir in meinem Kopf bereits schon seit einer Weile Bilder von Wellington aus. Eine der höchsten Café-Dichten der Welt, das von Bonaparte besungene Mighty Mighty und die Aussicht auf die ein oder andere (Wein-) Bar liessen die Erwartungen in die Höhe schiessen.

Und sie sollten nicht enttäuscht werden!


View of Wellington from Mt. Victoria
View from Oriental Beach
"Say, do you wanna party with the Bonaparte in the Mighty Mighty in Wellington?"
Am ersten Abend liess ich mich von ein paar einheimischen Couchsurfern durch die örtliche Barszene führen und hätte das ein oder andere Mal gerne vor Entzücken in die Hände geklatscht. Da gab es doch tatsächlich Frauen, die hochhackige Schuhe und Kleider (die nicht für 5€ auf der Khao San Road gekauft wurden), in ihrem Rucksack... ähm Kleiderschrank haben, Barkeeper, die Cocktails mixen und nicht nur billige Spirituosen mit Softdrinks und Eis panschen und DJs, die unter ihrem Job etwas anderes verstehen als ihren IPod im Shuffelmodus abzuspielen.

Endlich konnte ich auch mal wieder ein Fußballspiel sehen und war positiv überrascht, welche Resonanz Fußball inzwischen in Neuseeland findet und das obwohl der gebotene Fußball maximal 3. Liga Niveau hat (selbst beim Sitzenspiel der A-League Wellington Phoenix - Bribane Roar). Den Fußballkennern wird dies spätestens durch den Fakt bewusst, dass die ewige deutsche Hoffnung Thomas Broich der Starspieler der gesamten Liga ist.

Aber egal! Hauptsache mal wieder ein bisschen Fußball im Stadion gucken!

One week before the Rugby 7s have been played in this stadium
Some of the fans get quite enthusiastic
And even in the stadium the fan crowd looks quite good
Und auch Kultur hab ich mir reichlich gegeben, was in Neuseeland gar nicht so einfach ist, da unter Kultur meist Maori-Vorführungen verstanden werden, die wohl maximal als semi-authentisch durchgehen können.
Im Parlament von Neuseeland, das Gebäude wird von allen auf Grund seiner Architektur "Beehive" (Bienenstock) genannt, habe ich zusammen mit einer Amerikanerin eine Tour gemacht und es war sehr spannend die doch teilweise recht merkwürdigen Sitten und Gebräuche der parlamentarischen Monarchie mit dem politischem Sytem in Deutschland und den USA zu vergleichen. Im Keller bekamen wir dann einen Einblick welche Vorkehrungen gegen die Allzeit präsente Erdbebengefahr getroffen wurden. So hatte man vor einigen Jahren das Fundament des Parlaments freigelegt, Löcher ins Fundament gebohrt und diese Löcher hunderten Träger mit eingebauten Federungen aus Spezialgummi und Stahl eingesetzt, diese dann auf ihr Maximum aufgepumpt und zum Schluss - Obacht! - haben die doch glatt das komplette Fundament durchgesägt. Somit steht das Parlament nur noch auf diesen Spezialfedern und das wohl selbst nach einem Stärke 8 Erdbeben noch.

An einem verregneten Vormittag zog es mich ins Museum Te Papa, was erstens umsonst und zweitens super ist. Insbesondere die Ausstellungen auf der zweiten Etage sind mit das beste was ich jemals in einem Museum gesehen habe. Neben den Themen Tektonik und Neuseeländischer Geschichte bildet der größte gefangene Riesentintenfisch (4,5m) ein Herzstück der Ausstellung.

The Beehive - The Parlament of NZ
With 4,5m this is the talest Giant Squid ever captured. Quite freaky

Did anyone else realize before that the Beatles (first of all John Lennon) look like Hobbits?

That's rivalry! Düsseldorf needs such a statue with a Billy Goat head!
Alles in allem ist Wellington so ein bisschen wie Kapstadt im Kleinformat. Und Kapstadt ist schließlich auch nach 6 Monaten Weltreise immernoch meine Lieblingsstadt. Da wird auch Wellington nichts dran ändern, weil es einfach für eine echte Stadt ein bisschen klein ist.
Aber für neuseeländische Verhältnisse ist das was geboten wird ganz schön groß!

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