Freitag, 23. März 2012

Bay of Islands (Neuseeland) - Hier ist ja tatsächlich Sommer!

6 Wochen war ich nun mittlerweile in Neuseeland und meine Badesachen hatten sich auf Grund ihrer Nichtbenutzung Stück für Stück ihren Weg zum Boden meines Rucksacks gebahnt.

Um ihnen ihren ersten und einzigen großen Auftritt in Neuseeland zu verschaffen, zog es mich in die Bay of Islands, wo zumindest schonmal der Name einiges verspricht.

Und in der Realität sollte der klangvolle Name sogar noch durch passendes Wetter untermalt werden, das ich dann auch so richtig auskostete.

Für den ersten Tag buchte ich eine Segeltour, die die namensgebenden Inseln der Bucht umrundete. Wobei ich das Segeln den älteren Herren überließ und mich lieber mit den anderen Gästen unterhielt, u.a. einer 16 jährigen Brasilianerin, die für 2 Monate in Auckland einen Sprachkurs gemacht hat und für ihr letztes Wochenende in die Bay of Islands zum ausspannen gefahren ist. Alleine! Fand ich sehr beeindruckend.

An dieser Stelle ein Appell an alle Erziehungsberechtigten, Erziehungsberechtigten-Beeinflusser, ehemals Erziehungsberechtigte eines seit kurzem Volljährigen und zukünftige Erziehungsberechtigte ("Erziehungsberechtigte" was die deutsche Sprache doch für komische, lange und äußerst präzise Worte hervorbringt): Falls der junge Mensch, zu dessen Erziehung ihr berechtigt seid, das Verlangen verspürt die heimischen Gefilde für eine Weile zu verlassen, um Sprache, Charakter oder die Bräune zu verfeinern, so kann ich euch nur dazu ermutigen den jungen Menschen dazu zu ermutigen. Denn die jungen Hüpfer die ich bis jetzt getroffen habe, machen allesamt einen schlauen, lebenslustigen und gereiften Eindruck. Es muss ja nicht gleich mit 16 sein... oder gleich ans andere Ende der Welt... oder gleich für zwei Monate... oder gleich eine viel zu gut aussehende 16 jährige Brasilianerin die man losschickt. ;-)

So, zurück zur Seegeltour. Unser Boot hieß "She's a Lady" und es wurde an alles gedacht. Kajaks zum paddeln, ein Inselstopp mit Wanderung zum "Gipfel" mit Blick über große Teile der Bucht, frisch geschmierte Sandwiches und auf dem Rückweg kreuzten wir sogar noch den Weg mehrerer Gruppen Delphine. Bei herrlichem Wetter kann man einen Tag kaum schöner verbringen.



"She's a lady!" Our sailing boat for one day
Perfect weather for a little sailing trip
They wanted to leave me behind, but I caught up with our boat
Chillin'
It's called Bay of Islands for a reason!

In der Bay of Islands wurde einem von so ziemlich jedem das Örtchen Russell auf der anderen Seite der Bucht angepriesen, eine der ältsten Städte Neuseelands. Da es mir aber zu unspannend war einfach die Fähre hin und zurück zu nehmen, entschied ich mich stattdessen die Bucht auf einer kleinen 15km Wanderung (inkl. Ansätzen von Trailrunning (neudeutsch für "Übermut, der in Laufen statt Wandern resultiert)) zu umrunden. Da die Landschaft in etwa der des Abel Tasman Walks entsprach, wobei hier einige Straßen und Häuser das Naturerlebnis unterbrachen, war die Umgebung zwar nett, aber lud auf Grund ihrer geringen Steigungen zu einem schnellen Marsch ein und so war ich in weniger als drei Stunden in Russell. Russell selbst war dann zwar wirklich nett, charmant und den Stopp für ein Eis wert, aber von einem Europäer kann man einfach nicht erwarten, dass er bei neuseeländischer Historie in Bewunderung ausbricht.

This is actually one of the most important historic sites of NZ. No, you are not mistaken, there is absolutly nothing to see...
Russell is quite a charming place
... but after 10 minutes you have seen pretty much everything of it
Als ich eines Abends mal wieder chouchsurfing.org besuchte, stolperte ich über das Profil von Corie, die gerade einmal 40km südlich von mir anbietet Leute mit zum surfen zu nehmen. Schnell schickte ich ihre eine Mail und erklärte ihr, dass ich zwar noch nicht wirklich surfen kann, sie aber zumindest gut was zu lachen bekommen wird, wenn sie meine Versuche sieht aufs Brett zu krabbeln.

Zwei Stunden später hatte ich für die nächste Nacht eine Einladung auf das Segelboot ihrer Eltern, mit denen sie aus den USA über die Südsee nach Neuseeland gesegelt war und so sprang ich auch schon wenige Stunden später frühzeitig aus dem Bus, der mich eigentlich bis nach Auckland hätte bringen sollen und startete in eine der bisher besten Couchsurfing Erfahrungen.

Corie und ihre Eltern waren einfach super drauf, aber das war von Leuten, die ein Telekommunikationsbusiness hochziehen und es dann verkaufen, um für die nächsten Jahre um die Welt zu segeln, ja auch kaum anders zu erwarten und so verbrachten wir den Abend mit (Reise-)Unterhaltungen zwischen Seglern und Backpacker.

Am nächsten Morgen war es dann mal wieder so weit und ich sollte mich erneut im Surfen versuchen. Auf Rote in Indonesien war dieser Versuch ja in bösestem Muskelkater und Sonnenbrand in den Kniekehlen geendet.

Doch Dank Beachbreak (d.h. man surft von einem Sandstrand aus und nicht wie in Indonesien an einem Riff weiter außerhalb) bei dem man auch einfach mal im Wasser stehen oder sein Board schieben konnte, kleinerem Board (wobei ein 9 Feet Foamie ja immernoch ein Brocken ist) und moderaten Wellen, beschränkte sich der Muskelkater nur auf die oberen Bauchmuskeln und auch die Erfolgserlebnisse waren deutlich zahlreicher, so dass ich richtig Blut geleckt habe und in Australien wahrscheinlich ein Surfcamp besuchen werde.

Corie, her dad, their boat and the fold up bike

My own little cabin. No, that is not MY sheet ;)

Outside the water I look quite like a surfer, don't I? ;)

2 Kommentare:

  1. Wow, das klingt (wieder mal) großartig!

    Aber eine Frage muss ich natürlich noch stellen:
    Wo ist ein Bild von der hübschen 16jährigen Brasilianerin?? :-)

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    1. Heiko, die Fotos sind leider nur im Premiumbereich zugänglich. Für 9.95$ im Monat bist du dabei. ;)

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