Dienstag, 10. Juli 2012

Samaipata (Bolivien) - Nach Regen kommt Sonne

Bisher war ich auf meiner Reise mit unglaublich gutem Wetter gesegnet gewesen, doch das sollte sich in Samaipata mal so richtig ändern und während drei Tagen Nebel und Dauerregen war mein einziger Sonnenschein Josephine, die Deutsche Volontärin in dem Hostel, dass ich in Samaipata gewählt hatte. Sie gehört zu den ganzen wenigen Menschen dich ich auf meinem Trip getroffen habe, die noch noch mehr lachen als ich, wobei es sich bei ihr um ein herzerwärmendes Lächeln handelt und bei mir meist um das bestens bekannte Stefan Raab gleichende Grinsen. Da konnte ich ihr nicht mal böse sein, dass sie als Kölnerin ab und zu einen Seitenhieb in Richtung Düsseldorf platzierte.

Hin und wieder hört man ja den Satz "Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung!". Ich kann heute den Beweis antreten, dass er definitiv falsch ist.
Trotz des miesen Wetters machte ich mich am ersten Morgen auf, um El Fuerte - "Die Festung" eine legendäre Inka-Stätte - zu besichtigen. Zu Beginn meiner Wanderung war es nur leicht bewölkt, doch konnte ich, während ich den Berg zu El Fuerte hinaufstieg, den Wolken dabei zusehen wie sie sich verdichteten. Doch auch als es 1km vor El Fuerte anfing zu regnen begann, hätte ich das Zitat noch unterschreiben können, denn natürlich hatte ich an meine bisher selten geforderte Regenjacke gedachte und so stapfte ich weiter. Doch bei El Fuerte angelangt versperrte mir Nebel die Sicht. Und da hilft nun auch mal die beste Kleidung nichts! Zum Beweis, dass mir der Unterschied zwischen "die Sicht beeinträchtigen" und "die Sicht versperren" kenne, will ich euch die Bilder von diesem Besuch bei El Fuerte nicht vorenthalten. Es sei nochmal erwähnt, dass El Fuerte ein hunderte Meter langer Fels ist, aber zu sehen gab es davon mal so gar nichts!
Als ich der netten Frau an der Kasse mein Leid klagte, sagte sie mir, dass ich am nächsten Tag wiederkommen könnte und El Fuerte kostenlos besichtigen könnte. Zudem machte sie die Kasse dicht und fuhr mich für nen Euro in ihrem kleinen Jeep zu meiner Unterkunft zurück.
Doch das Wetter sollte auch am nächsten und übernächsten Tag nicht besser werden und so dauerte es eine Weile, bis ich mich mit einem nach Neuseeland ausgwandertem, deutschen Pärchen erneut auf den Weg zu El Fuerte machte. Diesmal heuerten wir die lustige, alte Dame von der Kasse als Guide an und sollten es nicht bereuen. Neben einer hervorragenden Tour mit vielen Informationen über El Fuerte, die Inka und Gosip über Samaipata, sollte es diesmal auch ausgezeichnete Sicht und tolle Fotos geben.
Wir stellen also fest, wenn die eigene Beharrlichkeit nicht genauso wetterfest wie die Funktionskleidung ist, bringt einem auch diese manchmal nix.

As you can see, you can see nothing
The proof that just chose the best settings
Finally I could see the old Inca site El Fuerte
The Incas shapped the rock in a penis form, to fit it to the vagina shapped rock at the horizon. Those perverts!
Am folgenden Tag hatte Josephine ihren letzten Tag als Volontärin im Hostel Andorina und lud mich ein an ihrer "Abschiedswanderung" mit Dora, der Besitzerin des Hostels, teilzunehmen. Bei einer Wanderung mit lokalem Guide und charmanter Begleitung war ich natürlich dabei und auch wenn es sich nachher als besserer Spaziergang entpuppte, von den angekündigten vier - fünf Stunden Wanderung wurden mindestens zwei mit Picknick und Getratsche verbracht (Frauen.... ;)), war es mal wieder ein sehr gelungener Tag.

Beautiful views over the surrounding mountains

Josephine from Cologne and Dora the owner of the guesthouse "climbing" down some rocks
The grand final of our tour

Unfortunately the weather was still not good enough to enjoy the beach in front of the waterfall

Die letze Wanderung rund um Samaipata sollte mich dann in den Cloudforest des Amboro-National-Park verschlagen. Dieser Trocken-Dschungel beheimatet einige der ältesten Farne der Welt, was erstmal wenig interessant klang. Doch dann bekamen wir die Farne zu Gesicht und stellten fest, dass es sich hierbei nicht um die handelsüblichen heimischen Farne handelt, sondern um bis zu 6 Meter hohe und tausende Jahre Gewächse. Trotzdem musste ich feststellen, dass ich auch weiterhin Pflanzen und Vögeln nur wenig abgewinnen kann und so bildete mein persönlich ein Gürteltier, dass unerwartet  unseren Weg kreuzte.
The ancient cloud forest offers a surreal range of plants
That's quite a big fern

Some of the biggest and oldest ferns in the world
Out of the jungle and sitting on top of the world

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