Am Morgen des zweiten Tages teilte mir dann allerdings ein leicht panischer Hotelangestellter am Frühstücktisch mit, dass es Benjamin schlecht geht. Nach einer kurzen Visite war aber klar, dass Benjamin nichts weiter benötigt als eine unmittelbare räumliche Nähe zu sanitären Einrichtung und so machte ich mich auf den Weg zu einer Self- / Un-Guided Tour. Das Hotel stellte mir freundlicherweise eine - wie sich später herrausstellen sollte ziemlich nutzlose - Karte zur Verfügung. Die Ziele sollten ein Wasserfall und später heiße Quellen sein. Auf dem Weg zum Wasserfall traf ich dann auf ein freundliches, älteres Pärchen aus England und nachdem wir eine Weile geplaudert hatten, bemerkte ich zum wiederholten Male wie klein die touristischen fade doch sind. Denn in der Unterhaltung ließ die freundliche Dame bei der Beschreibung ihrer Zugfahrt den gewitzten Satz "Our train has just been overtaken by a butterfly!" fallen. Benjamin hatte mir auf unserer vorherigen Busfahrt von genau dieser lustigen (aber wahren) Aussage berichtet und so traf es sich, dass ich zufällig seinen vorherigen Reisegefährten über den Weg gelaufen war. Von derartigen Wiedersehen hatte ich in Myanmar einige.
Young female monks collecting alms |
Scenic walk to the waterfall |
In case the Hindus are right and we are reborn, I could fancy becoming a Waterbuffalo |
Als wir, nach einem kleinen Umweg auf Grund gewisser Unzulänglichkeiten der Karte, den Wasserfall erreicht hatten, trennte ich mich von dem netten Pärchen und machte mich auf den Weg zu den heißen Quellen. Was mir allerdings weder die Karte, noch der freundliche Hotelangestellte mitteilten, war dass die heißen Quellen während / kurz nach der Regenzeit nicht zugänglich sind, weil ein ausgewachsener Fluß dazwischen liegt. So ein Fluß kann mich zwar nicht aufhalten (an irgendeinem Staudamm bin ich rübergekraxelt), aber dafür sorgen, dass ich mal so richtig vom Weg abkomme. Dass fiel mir dann nach ca. einer halben Stunde auch auf, aber da der Weg wirklich sehr schön war und die Aussicht immer besser wurde, lief ich einfach weiter. Und just in dem Moment, als ich daran dachte um zukehren, erblickte ich zu meiner Linken einen Pfad, der genau in Richtung meines Dorfes führte und so machte ich mich auf den Rückweg... Dachte ich. Nach mehr als einer weiteren halben Stunde musste ich nämlich feststellen, dass der Weg plötzlich eine 90° Kurve macht und statt in Richtung Stadt, um einen Berg herum führt. Herrlich! Mit noch zwei verbliebenen Stunden Sonnenschein und einem Himmel, der sich plötzlich verdunkelt und ein massives Gewitter mit sich bringt, eine ziemlich bescheidene Aussicht.
Unexected change of the weather |
Got lost, thunderclouds and only 2 hours of daylight left - That sucks! |
Den nächsten Kilometer legte ich im Laufschritt zurück und kam an ein paar Hütten vorbei. Auf meine Frage nach der Ortschaft Hsipaw deutete man nur weiter den Weg entlang und machte ein ziemlich überraschtes Gesicht - das war also definitiv keine der Hauptwanderrouten...
Kaum hatte ich die Hütten hinter mir gelassen kamen dann auch sogleich die ersten Tropfen und ich verpackte meinen Rucksack in der Regenhülle. Doch noch ehe ich meinen Rucksack wieder aufgesetzt hatte, knatterte ein Junge auf einem alten Moped heran. Ich lächelte ihn an und fragte "Hsipaw?" und er nickte schüchtern und da dämmerte mir, dass er das Moped aus einer der Hütten geholt hatte, um mich nach Hsipaw zu bringen. Er sprach kein Bröckchen Englisch und war unglaublich schüchtern, so dass ich nicht einmal seinen Namen erfahren konnte. Über holprige Feldwege, durch Matsch und Abkürzungen machten wir uns dann auf den Weg nach Hsipaw. Die ganze Zeit habe ich seine Kilometeranzeige beobachtet und trotz aller Abkürzungen waren es noch 6 Kilometer bis Hsipaw. Ohne den jungen Helfer wäre ich Mitten in das Gewitter und die anbrechende Dunkelheit geraten.
Kaum hatte er mich an meinem Guesthouse abgesetzt, wollte er auch schon wieder umdrehen, schließlich wollte auch er vor Einbruch der Dunkelheit daheim sein. Doch zuvor konnte ich ihm noch ein paar Kyat in die Hand drücken... vermutlich mehr als er jemals zuvor in der Hand hatte... Aber ich bin mir sicher, er wird es gut eingesetzt haben.
Kaum hatte ich die Hütten hinter mir gelassen kamen dann auch sogleich die ersten Tropfen und ich verpackte meinen Rucksack in der Regenhülle. Doch noch ehe ich meinen Rucksack wieder aufgesetzt hatte, knatterte ein Junge auf einem alten Moped heran. Ich lächelte ihn an und fragte "Hsipaw?" und er nickte schüchtern und da dämmerte mir, dass er das Moped aus einer der Hütten geholt hatte, um mich nach Hsipaw zu bringen. Er sprach kein Bröckchen Englisch und war unglaublich schüchtern, so dass ich nicht einmal seinen Namen erfahren konnte. Über holprige Feldwege, durch Matsch und Abkürzungen machten wir uns dann auf den Weg nach Hsipaw. Die ganze Zeit habe ich seine Kilometeranzeige beobachtet und trotz aller Abkürzungen waren es noch 6 Kilometer bis Hsipaw. Ohne den jungen Helfer wäre ich Mitten in das Gewitter und die anbrechende Dunkelheit geraten.
Kaum hatte er mich an meinem Guesthouse abgesetzt, wollte er auch schon wieder umdrehen, schließlich wollte auch er vor Einbruch der Dunkelheit daheim sein. Doch zuvor konnte ich ihm noch ein paar Kyat in die Hand drücken... vermutlich mehr als er jemals zuvor in der Hand hatte... Aber ich bin mir sicher, er wird es gut eingesetzt haben.
Hallo Sebi,
AntwortenLöschenDeine Wanderung zu den heißen Quellen ist ja eine abenteuerliche Geschichte. Ich lese Deine Erzählungen so gerne. Wie geht es Dir? Schreib´ doch nochmal eine Email.
Liebe Grüße Mama