Freitag, 29. Juni 2012

Eduardo Avaroa Nationalpark (Bolivien) - Unverhofft kommt oft

Von Beginn meiner Reiseplanung an war der Besuch der Salzwüste "Salar de Uyuni" ein absolutes "Must do" meiner Reise und so buchte ich, in Tupiza und somit Bolivien angekommen, sogleich eine viertägige Jeep-Tour zur Salar de Uyuni. Warum vier Tage? Weil das alle machen. Ich hatte keine Ahnung, dass mich neben der Salar noch eine unglaubliche Anzahl an weiteren Wundern der Natur erwarten würden, als ich mich am frühen Morgen des ersten Tages mit drei mir unbekannten Mädels (eine davon reif für die Klapse, aber das ist eine andere Geschichte), in den Jeep setzte. Neben uns Touristen komplettierten ein Fahrer / Guide und eine Köchin unsere Gruppe.
Der erste Abschnitt führte uns geradewegs in Richtung Himmel und von der bereits stattlichen Höhe von 3.000 Meter über dem Meeresspiegel bis auf 4.855 Meter (zum Vergleich: der Mt. Blanc misst 4.810m und die Zugspitze 2.962m - zum drauf spucken waren beide aber zu weit weg). Neben atemberaubenden Canyons und verlassenen Geisterstädten machten wir auch Bekanntschaft mit einigen der lustigen tierischen Bewohnern der Anden. Neben Lama und Vikunja Herden erfreute mich vor allem der Anblick von Chinchillas, da eines dieser Artgenossen eines der wenigen T-Shirts schmückt, die mich seit Beginn der Reise begleiten.
Nur unwesentlich unter dem höchsten Punkt des Tages kehrten wir dann in einem äußerst spartanischen Hostel ein und unter einem halben Dutzend Decken begraben, versuchte ich Schlaf zu finden, was allerdings verdammt schwierig ist, da der Körper beim Schlafen die Atmung reduziert und somit der dünnen Luft kaum noch Sauerstoff abgerungen werden kann. Insgesamt habe ich es in dieser Nacht wohl auf ca. 3 Stunden Schlaf gebracht.



The landscape around Tupiza - Pure wild west feeling
And suddenly you realize you are higher than anything in Europe (if we consider that Mt. Elbrus is not in Europe...)
Though I tried really hard to provoke them, no Lama wanted to spit at me

The ghost town of San Pablo de Lipez - Well, the setting can't be the reason why the city was deserted
A Chinchilla - Running through the ruins of San Pablo I really found some of these funny animals
Am nächsten Morgen war frühes Aufstehen angesagt, was aber nicht auf Grund der Mündigkeit, sondern auf Grund der unsäglichen Kälte äußerst schwer viel. Doch da uns unser Guide einen Tag versprochen hatte, der den ersten noch deutlich übertreffen sollte, schlüpften wir brav aus unseren Betten und nach einem kleinen Frühstück ging es zurück in den Jeep.
Heute sollte es uns bis ganz nahe an das bolivianisch-chilenisch-argentinische Länderdreieck führen und mit einer grünen Lagune, einem 6.000 Meter hohen Vulkan, einer roten Lagune, Thermalquellen, die eine angenehme Abwechslung zur bitteren Kälte boten (Nicht vergessen, während ihr euch in Deutschland am Sommer erfreut ist hier auf der Südhalbkugel natürlich Winter und auf über 4.000 Metern wird es da einfach verdammt frisch), besuchten wir in der Tat einige Highlights, die in Mitten einer Landschaft, die auf dieser Höhe eigentlich so gut wie tot sein sollte, immer wieder für Ver- und Bewunderung sorgen konnten.
Over night all water froze, which wasn't any issue for our jeep

Freazing at the Laguna Verde (volcano Licancabur in the back) - Belive me, at 4.300m, in the early morning, in winter, with no shelter against the wind, it is freaking cold!

Dancing in shorts at 4.500m - Check!

The Laguna Colorada - It is so amazing which absurdity nature shows in this area

Lucky shot: A flamingo exactly in the moment of landing

Imagine you are in a completely remote area, full of natural beauty, you can still be sure Coke is waiting just around the corner
Der dritte Tag stellte dann eher einen Transfertag zum eigentlichen Highlight, der Salar de Uyuni dar, was aber in dieser Gegend immer noch bedeutet, dass die Natur einen Haufen Überraschungen bereit hält. Die erste Überraschung am Morgen war aber menschlicher Natur und so geriet ich vollends mit unserer.... "speziellen" Mitfahrerin aneinander. Das Resultat war, dass sie die letzten zwei Tage des Trips schlafend und in Stille leidend auf der Rückbank des Jeeps verbringen sollte, eine deutliche Verbesserung des Klimas für uns drei andere.
Ich  muss diese kleine Anekdote mal kurz einschieben, denn in all den zehn Monaten, die ich bis jetzt gereist bin, habe ich noch nie so eine schlechte Erfahrung mit irgendjemandem gemacht, was ich an dieser Stelle dazu nutzen möchte die viel gescholtene Menschheit mal zu loben. Denn auch wenn es häufig im Großen anders aussehen mag, der Mensch als Individuum ist meist doch ziemlich gut.
So, zurück zur - von unserem Jeep abgesehen - menschenleeren Natur. Eines der größten Wunder ist wohl, dass man in dieser kargen, kalten und fast pflanzenlosen Gegend an jeder Lagune auf einen der exotischsten Vögel der Welt, den Flamingo trifft. Und vor dieser Kulisse muss ich sagen, dass selbst ich, der ich Vögel sonst als eher uninteressant empfinde, von diesen Tieren fasziniert war.
Am Abend erreichten wir dann ein Hostel, das fast vollständig aus Salz bestand (und für nen Euro eine heiße Dusche anbot - Yeah!) und einen Vorgeschmack auf das finale Highlight der Tour bot.
Dazu dann mehr in meinem nächsten Beitrag (der hoffentlich nicht so lange auf sich warten lässt).
Guys, you won't know how hard it was to get this picture (well, nobody except Miriam ;))

Despite the sign loads of illegal flamingos roamed the lake. An unbearable sight for an order loving German

Chilling on Mars - Or probably the place that gets as close to Mars as possible

The train tracks leading to the Salar.... which will be the next articel...

1 Kommentar:

  1. Was für hammergeile Bilder. Ich habe den Beitrag wirklich verschlungen. Superspannend! Echt Wahnsinn, was du alles erlebst.

    LG Lissa

    AntwortenLöschen