Die letzten Tage in Tokio waren wahnsinnig spannend und sind es immernoch (heute Abend geht es noch zum Karaoke singen - Videos werden euch und mir erspart bleiben ;-)), so dass ich die große Zusammenfassung wohl morgen im Flieger nach Jakarta tippen werde.... Puh, das artet ja in richtige Arbeit aus. Aber bevor ich in - nicht zwangsläufig gerechtfertigtes - Selbstmitleid ausbreche, hier nun erstmal ganz frisch der Bericht vom Fischmarkt heute morgen, den ich zwischendurch auf virtuelles Papier bringen möchte:
Los ging es um 8 Uhr morgens (ein früherer Besuch ist nicht möglich / ratsam, da es sich Tsukiji um den größten Großhandels-Fischmarkt der Welt handelt und Besuch erst ab 9 Uhr geduldet werden. Aber auch das war für mich persönlich früh genug, da der vorabendlich Besuch des Shibuya Viertels mit nur 3 1/2 Stunden Schlaf gewährte, aber das ist eine andere Geschichte...
Zuerst hieß es die U-Bahn zu besteigen, was sich Mitten in der Rush-Hour, auf einer Strecke die genau ins Zentrum von Tokio führt, kein leichtes Unterfangen darstellt, da die Züge vollkommen überfüllt sind. Nachdem ich zwei Züge ohne mich abfahren ließ (was bei einem 1-minütigen Takt kein großes Opfer ist), hatte ich verstanden, dass ich gemäß dem Motto "do as the locals do" keine andere Wahl hatte als mich der Tür zu nähern, von innen über die Tür zu greifen, mich von dort abzustoßen und in die Menge kleiner Menschen hinein zu pressen. Auch wenn die anderen Fahrgäste dies mit der gleichen vollkommenen Gleichmütigkeit und Ruhe hinnahmen, die die Japaner generell auszeichnet, meine ich anschließend Diskussionen vernommen zu haben, ob aktuell ein neuer Godzilla gedreht wird. ;-)
There is always space for one more passanger - nobody told them it is going to be a full-grown Gaijin! |
Vor dem Fischmarkt habe ich mich dann mit Claire, einer Couchsurferin aus Frankreich getroffen und wir haben uns sogleich ins Getümmel gestürzt. Die Betriebsamkeit war unglaublich und ständig kreuzten Gabelstapler unseren Weg, die die gerade erworbenen Artikel in die Trucks der Restaurants und Zwischenhändler verluden.
Thunfische waren ganz klar das wichtigste Gut auf dem Markt, aber es war toll zu verfolgen, was sonst noch in Aquarien oder Eiskisten lag / schwamm / krabbelte.
Japanese workers are amazing (though they tried to kill me with their forklifters). I never saw one of them lazy or resting. |
Fish and seafood in all colors and shapes |
Ein Tag im Leben eines toten Thunfisches:
Tunas bought at the auction at 5 a.m. are prepared... |
... heads are choped off, but used for different purposes later... |
... sliced (ain't it an amazing color?)... |
... the best pieces (50 € per piece)... |
... crowds line up at 9:30 a.m. at a sushi restaurant... |
... that tuna lived a fulfilled life! |
Unmittelbar an den Marktbereich schließen sich zahlreiche Fischgeschäfte für den Endverbraucher und Sushirestaurants an. Auch wenn es erst 9:30 Uhr morgens war, war der Besuch natürlich Pflicht.
Und was soll ich sagen? Wenn sich in der Hauptstadt des Sushi um 9:30 Uhr morgens dutzende Japaner anstellen, um gleich neben DEM japanischen Fischmarkt teures Sushi zu verspeisen, dann lügen meine Geschmacksnerven wohl nicht, wenn sie sagen: Dass war köstlichstes Sushi wie es sein sollte! Schaut euch bloß mal diese Ratio zwischen geilstem Thunfisch und Reis an... Könnte gleich wieder hin...
@Naniwa, Manthei, Maruyasu und Co.: Aus Protest werde ich ein Jahr nix mehr bei euch essen! ;-)
So, jetzt geht es erstmal zum Karaoke und bei nächster Gelegenheit gibt es mehr aus Tokio!
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