Samstag, 21. Juli 2012

Titicaca See (Bolivien) - Wo Sonne und Mond geschaffen wurden

Also, jetzt nur mal angenommen, die Inkas hätten damals die Spanier besiegt, die Weltherrschaft an sich gerissen und diese auch nicht an Napoleon, Hitler, Stalin oder Roosevelt verloren, dann wäre der Titicaca-See heute das Zentrum der Welt.Der Grund: Der erste Inka Manqu Qhapag wurde vom Sonnengott Inti persönlich aus den Tiefen des Titicacasees (immerhin der zweitgrößte See Südamerikas und der größte Hochgebirgssee der Welt) emporgehoben. Finde ich jetzt persönlich deutlich glaubwürdiger als die biblische Schöpfungsgeschichte, trotzdem habe ich auch hier meine Zweifel.
Aber ganz gleich wieviel man den Mythen der Inkas abgewinnen kann, der Zauber des Titicaca Sees drängt sich dem Besucher geradezu auf. Mit ca. 4.000 Metern über dem Meer knapp unter der Sonne gelegen, spiegelt sich diese so glänzend auf seiner Oberfläche, dass man dem Anblick ohne Sonnenbrille kaum standhalten kann.
Um einen besseren Blick auf den See zu bekommen und ein Inka Observatorium zu besichtigen, von dem aus die Inkas den ersten Sonnenaufgang nach der Sonnenwende beobachteten, kletterte ich auf einen nahegelegenen Hügel und wieder einmal musste ich feststellen, dass auf 4.000 Metern, insb. mit einem Schnupfen jegliche körperliche Tätigkeit in Höchstleistungssport ausartet.
Dort oben traf ich dann auf einen ca. 12 jährigen Jungen (Marco), der mir für einen semi-offiziellen Eintritt von einem Euro eine geführte Tour auf Spanisch gab, die ich erstaunlich gut verstand. Zuerst war der Junge unglaublich schüchtern, doch dann entwickelte er ein geradezu beängstigendes Interesse an mir, war von meinem goldenen Haar fasziniert, wollte unbedingt mein Tattoo sehen und wissen wo weiße Menschen denn sonst noch Haare haben. Als er mir dann anbot mich nach dem harten Aufsteig zu massieren, wurde es mir dann doch zu bizarr - wir waren die einzigen Menschen auf dem Hügel - und ich dankte freundlich für die Tour und machte mich auf den Abstieg. Manchmal sind die Bekanntschaften auf dieser Reise wirklich bizarr.

Copacabana - Though way colder then the other Copacabana in Brazil it even has more sunshine

An Inca observatory. On the day of the solstice (Sonnenwende) the sun will rise at exactly this spot

Copacabana Beach!
Nach einem kleinen Nachmittagssnack am Strand von Copacabana (nein, nicht DEM Copacabana, das liegt 4.000 Meter tiefer) spazierte ich auf den anderen Berg Copacabanas, um den Sonnenuntergang über dem See zu bewundern. Und ich habe ja schon einen ganzen Haufen toller Sonnenuntergänge in den letzten Monaten gesehen, aber ihn über dem Titicaca See zu bewundern ist schon etwas ganz besonderes.

Worshippers are lighting candels on the hill over the lake

Sunset over the Titicaca Lake. Anybody still wondering why there are so many legends involving the sun here?
... or the moon that seems to be so much bigger?
Am nächsten Tag fuhr ich dann mit einem Boot auf die Isla del Sol, der größten Insel im Titicaca See, um diese in einer schönen Wanderung zu überqueren. Und da dies meinen letzten Tag in Bolivien darstellte, wurde ich schon ein wenig wehmütig und ließ den Blick noch ein letztes Mal über die 6.000er der bolivianischen Anden in der Ferne schweifen. Doch auf der anderen Seite machten die zahlreichen Inka Ruinen, die ich auf meinem Weg passierte bereits große Lust auf Peru, die Heimat der Inkas und mein nächstes Ziel.

The tranquility of the Isla del Sol was really impressiv

It feels like a miracle to be in a mediterranean like landscape at 4.000m


Old Inca ruins can be found all along the way
Isla de la Luna and the Bolivian Andes in the back

An Inca is waving me goodbye. Goodbye Isla del Sol, goodbye Titicaca Lake and good bye Bolivia - it was an awesome time!

Montag, 16. Juli 2012

Rurrenabaque (Bolivien) - Wildlife im Amazonasgebiet: The Good, the Bad and the Ugly

Immer häufiger Frage ich mich, ob es bestimmte englische Ausdrücke im Deutschen nicht gibt oder ob sie mir einfach entfallen sind. Heute: "Getting there is half the fun!"Muss ich da im Deutschen echt sagen: Die Anreise ist der halbe Spaß? Klingt voll doof. Naja, egal, beim Amazonas-Gebiet ist das auf jeden Fall so. Bevor ich die Pampas erreicht habe, musste ich erst in einem sehr kleinen Flugzeug (18 Sitze) nach Rurrenabaque fliegen. Hierbei konnte ich den Piloten mal schön über die Schulter schauen, da eine Tür weder die Sicht, noch den Klang des ab und zu vor irgendetwas warnenden Piepsen behinderte. Doch da mir dieser 40 Minuten Flug eine 24 stündige Busfahrt, die wohl zu den schlimmsten auf der ganzen Welt gehört (u.a. auf der Umgehungsstr. der Death Road), ersparte nahm ich das in Kauf.Doch auch so sollte ich noch ausreichend in den Genuss von miesen Straßen kommen. Denn während im bolivianischen Hochland Trockenzeit herrscht, ist hier im Amazonasbecken aktuell Regen angesagt und so stellte die Straße von Rurrenabaque in die Pampas eine Schlammpiste dar, der u.a. ein Truck zum Opfer gefallen war. Doch unser Jeep, dessen Windschutzscheibe einem Glas-Mosaik gleichte, meisterte die Strecke einwandfrei und nach drei Stunden holpriger Fahrt stiegen wir auf eines Bötchen um, dass für die nächsten Tage unser Transportmittel sein würde.

The view from my seat 1C during the flight. Felt like sitting on the lap of the pilot

Landed in the jungle. The pilot looks very relieved
Those roads aren't made or everybody

Finally on the boat, gliding through the Pampas
So, da war ich nun. Mitten im Amazonas Gebiet (naja gut, geographisch gesehen nicht wirklich mittig, aber zumindest so weit drin, dass ich alleine wohl nicht mehr Heim gefunden hätte). Und was hat man nicht für wilde Vorstellungen vom Amazonas. Man erwartet Krokodile, Schlangen, Spinnen, Anakondas, Piranhas und was weiß ich nicht alles für garstiges Getier... Und genau das bekommt man auch. Mit unserem Boot fuhren wir durch die Flüße und Sümpfe der Pampas, auf der Suche nach genau diesen Viechern. Als erstes entdecken wir aber eine Vogelspinne in einem Baum, 10 Meter von unserer Hütte entfernt in der wir die nächsten zwei Nächte verbringen würden, da fühlt man sich doch gleich wie zu Hause. Auf Tag- und Nachtfahrten entdeckten wir dann Caymane und Aligatoren, die sich aber schnell in sichere Entfernung flüchteten, sobald wir uns ihnen näherten.
Piranhas sind allerdings nicht so schlau und so verbrachten wir einen Nachmittag damit nach ihnen zu fischen und ließen uns die gefangenen Exemplare zu Abend schmecken. Und auf dem Teller sieht ein Piranha dann gar nicht mehr so Furchteinflößend aus.
Am nächsten Morgen begaben wir uns dann in einem Sumpfgebiet, doch sollten wir leider keine Anakonda, sondern lediglich den einzig wirklichen tierischen Feind des Menschen in diesen Gebieten antreffen - Moskitos. Und davon unglaublich viele. Zum Glück war ich vorbereitet und hatte meinen gesamten Körper bedeckt und eingesprüht (und sollte dennoch einige Bisse abbekommen). Ein anderes Bild bot sich mir am nächsten Tag, als ich eine andere Gruppe in den Sumpf starten sah und bemerkte, dass eines der Mädchen Hot Pants trug... Fast hätte ich eine Träne um ihre langen, gebräunten Beine geweint, denn an diesem Tag waren sie nichts weiter als ein Moskito All-You-Can-Eat.
Statt Anakondas bekamen wir dann immerhin Baby Cobras zu sehen, auch diese gleich hinter unserer Hütte. Halb aus Furcht halb aus Appetit (schließlich hatte ich mir in Indonesien knusprige Cobra schmecken lassen) fragte ich, ob sich die Mutter denn noch in der Nähe aufhalten würde und wenig später sollte tatsächlich eine Cobra vor uns durchs Wasser gleiten. Ein äußerst eleganter Anblick.
We found this Tarantula right behind our shack

Yeah, after 1 1/2 hours of search in the night we found a Cayman,,,

... his big buddy was way easier to spot

Searching the swamp for an Anaconda. No Anaconda to spot? Time for goofy fotos

Fighting the worst Mosquito plague ever

At least we spotted two baby cobras... though they were to young to eat them...
...which wasn't the case for the Piranhas we fished earlier

Doch es gibt auch zahlreiche freundlich anmutende Tiere im Amazonas Gebiet. Kleine Äffchen, die in großen Familien durch die Bäume nahe am Wasser springen oder ihre lauten Artgenossen, die Brüllaffen, die uns jeden Morgen pünktlich um sechs Uhr mit ihrem Gebrüll weckten.
Doch die Highlights waren für mich ganz klar die zwei Faultiere, die unser Guide, während er das Boot mit beträchtlicher Geschwindigkeit lenkte, in den unwahrscheinlichsten Baumwipfeln erspähte. Beide haben wir bestimmt 10 Minuten betrachtet und es hat sich nur eins einmal bewegt. Ein ganz klein bisschen. Ganz langsam. Ich weiß ja, dass die meisten glauben, dass ich hier ein einjähriges Lotterleben führen und faulenze, aber lasst euch gesagt sein, im Vergleich zu den Viechern bin ich ein echtes Duracel-Hässchen.
Programm-mässiges Highlight war das Schwimmen mit den Amazonasdelphinen. Doch erstens sind diese Delphine eher scheu, zweitens ist das Wasser bräunlich rot, so dass man, selbst wenn einer der Delphine neben einem auftaucht, ihn kaum zu Gesicht bekommt und drittens sind die Delphine auch noch deutlich häßlicher als ihre Artgenossen im offenen Meer, dennoch war es ein willkommene Abwechslung ins kühle Naß zu springen.
Und so oder so ist es eine gute Lagerfeuergeschichte, die ich irgendwann meinen Enkeln oder senil meinem Zivi erzählen kann, wie ich damals in dem Fluß, der irgendwann als Amazonas im Pazifik endet und in dem ich Schlangen, Aligatoren und Piranhas gesehen habe, geschwommen bin.

Such a nice little monkey. I really missed my little brother his day
After hours of search we finally found a Sloth (Faultier). So cool

Pink-Nose-River-Dolphins are so hard to spot in the dark waters...

But maybe they hide on purose, as they are quite ugly dolphins
Playing with Dolphins in the same river where we spotted Aligators, Piranhas and Cobras before

Another day in the Amazonas ends

Freitag, 13. Juli 2012

La Paz (Bolivien) - Krankheit, Leiden, Death (-Road)

Keine Sorgen, es geht mir gut und ich habe La Paz (die höchste Hauptstadt der Welt) überlebt (aber an dieser Stelle war ein Titel in BILD-Zeitungs-Manier angebracht).
La Paz - bzw. die hier vorherrschenden Begleitumstände - haben es mir echt nicht leicht gemacht. Zum ersten Mal auf der gesamten Reise war ich wirklich krank, lag einige Tage im Bett und musste mich von einem Doktor besuchen lassen und das hatte ich mir auch redlich verdient. Denn wer sich auf dem Heimweg von einer langen Party-Nacht einen Sprint liefert und das bei einer Steigung von 30% und einer Höhe von fast 4.000 Metern, der darf sich nun echt nicht wundern, wenn er am nächsten Morgen mit Fieber, Angina und Bronchitis aufwacht. Aber immerhin habe ich den Sprint gewonnen.... Leider sollte es mir diese Erkrankung unmöglich machen den Huayna Potosi zu besteigen, eines der großen Ziele meiner Reise und da ich die Tour bereits gebucht hatte, kostete mich diese Dummheit auch noch Stornogebühren von 30 Euro.
Weiteres Leid wurde mir dann noch von Mario Balotelli zugefügt, denn in La Paz musste ich auch dem EM-Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft beiwohnen.
Doch genug gejammert, denn La Paz hatte auch grandiose Highlights zu bieten, allen voran die Mountainbike-Tour auf der gefährlichsten Straße der Welt ("Death Road"). Diesen Titel hatte sich die zum größten Teil aus Schotterpiste bestehende Straße, die von 4.700 Metern Höhe bis fast ins Amazonastiefland auf 1.2000 Metern führt und als Hauptverbindung zwischen La Paz und dem Amazonas-Gebiet diente, dadurch verdient, dass in unschöner Regelmäßigkeit Reisebusse, Trucks und Autos die ungesicherten Klippen hunderte Meter in die Tiefe stürzten. Doch seit 2006 gibt es nun eine Umgehungsstraße, so dass nur noch dann und wann Mountainbiker die Klippen hinab stürzen (vor wenigen Tagen eine Japanerin, die während der Fahrt Fotos gemacht hat - Nun ja, das ist nun doch bedeutend dümmer als mein kleiner Sprint, aber wahrscheinlich ist sie wenigstens bei ihrer Lieblingsbeschäftigung gestorben....).
Nachdem ich zum x-ten Mal auf dieser Reise ein Formular ausgefüllt hatte, in dem ich die Tourbetreiber von jeglicher Haftung an meinem nicht unwahrscheinlichen Ableben entbunden hatte, wurde ich mit Protektoren, Helm, Handschuhen, Schutzkleidung und einem sehr geilen, doppelt gefedertem Mountainbike ausgestattet. In meiner Gruppe befanden sich noch 17 weitere Wagemutige, die aber alle mindestens 6 Jahre jünger waren als ich.


At 4.700m we got equipped with a protection outfit and awesome double-suspension bikes


I wonder if any of those mad drivers in Bolivia pays any attention to this sign
Team Johnny Walker lost one of their drivers prior to the start due to hangover

Nach kurzer Sicherheitseinweisung (nach Überqueerung der Klippe schnell mit den Armen schlagen und versuchen bis ins Tal zu fliegen ;)) stürzten wir uns dann das erste, asphaltierte Stück der Death Road hinab. Highlight war hierbei auf jeden Fall die Überholung eines LKWs kurz vor einer Kurve (es waren schließlich überall Kurven). Hierbei lehnte ich mich wie Ulle in besten Tagen über den Lenker, um die durch Treten nicht mehr zu erhöhende Geschwindigkeit auf das Maximum zu steigern. Zu diesem Zeitpunkt hatten mich Adrenalin, Geschwindigkeit und eine umwerfende Aussicht bereits in einen Zustand höchster Freude versetzt und so konnte ich es, als wir nach 20 Kilometern eine kleine Snack-Pause einlegten, kaum erwarten mich den alten, 32 Kilometer langen Schotterpisten Teil der Death Road hinunter zu stürzen. Und dieser sollte es mir noch mehr antuen. Nachdem ich mich an den Untergrund gewöhnt hatte, ging es in amtlicher Geschwindigkeit an Klippen entlang und durch Bäche hindurch ins Tal hinab.
Me enjoying the ride
At the start we were surrounded by mountains, but the landscape was about to change dramatically
Overtaking trucks in front of bends (well, there were bends everywhere), was definitly the biggest thrill on the first part
Somehow I ended up in tour grou full of ginger kids. But I guess that makes it easyer to look cool ;)

Fasziniert konnte ich beobachten, wie die grau-braune und gelegentlich mit Schnee bedeckten Gipfeln gespickte Landschaft des Hochplateaus immer grüner wurde und sich in Regenwald verwandelte. Viel zu schnell für meinen im Adrenalinrausch befindlichen Kopf, doch gerade rechtzeitig für meine geschundenen Hände und Unterarme erreichten wir das 3.500 Höhenmeter (3,5 Kilometer!!!) unter unserem Startpunkt liegende Tal (ich als 4. unserer Gruppe und 1. der Ü30-Klasse ;)).
Dort erwartete uns dann ein Pool, Eiscreme und ein schönes Buffet. Was für ein toller Tag!
Life on the edge
The road is as stunning as it is deadly
A good example for the gravel road (though that was about the only fence I saw)
Never thought I would ever like biking that much

An dieser Stelle quetsche ich jetzt auch noch die Fotos von meinem Daytrip von La Paz nach Tiawanaku, einer der ältesten Hochkulturen Südamerikas, rein, einen eigenen Artikel über Kultur ließt ja sonst wieder niemand von euch. :P

Tiawanaku, one of the oldest high civilizations in South America
The Star Gat..... Sorry! The Sun Gate!
Currently archeologists are rebuilding more and more of Tiawankau

Dienstag, 10. Juli 2012

Samaipata (Bolivien) - Nach Regen kommt Sonne

Bisher war ich auf meiner Reise mit unglaublich gutem Wetter gesegnet gewesen, doch das sollte sich in Samaipata mal so richtig ändern und während drei Tagen Nebel und Dauerregen war mein einziger Sonnenschein Josephine, die Deutsche Volontärin in dem Hostel, dass ich in Samaipata gewählt hatte. Sie gehört zu den ganzen wenigen Menschen dich ich auf meinem Trip getroffen habe, die noch noch mehr lachen als ich, wobei es sich bei ihr um ein herzerwärmendes Lächeln handelt und bei mir meist um das bestens bekannte Stefan Raab gleichende Grinsen. Da konnte ich ihr nicht mal böse sein, dass sie als Kölnerin ab und zu einen Seitenhieb in Richtung Düsseldorf platzierte.

Hin und wieder hört man ja den Satz "Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung!". Ich kann heute den Beweis antreten, dass er definitiv falsch ist.
Trotz des miesen Wetters machte ich mich am ersten Morgen auf, um El Fuerte - "Die Festung" eine legendäre Inka-Stätte - zu besichtigen. Zu Beginn meiner Wanderung war es nur leicht bewölkt, doch konnte ich, während ich den Berg zu El Fuerte hinaufstieg, den Wolken dabei zusehen wie sie sich verdichteten. Doch auch als es 1km vor El Fuerte anfing zu regnen begann, hätte ich das Zitat noch unterschreiben können, denn natürlich hatte ich an meine bisher selten geforderte Regenjacke gedachte und so stapfte ich weiter. Doch bei El Fuerte angelangt versperrte mir Nebel die Sicht. Und da hilft nun auch mal die beste Kleidung nichts! Zum Beweis, dass mir der Unterschied zwischen "die Sicht beeinträchtigen" und "die Sicht versperren" kenne, will ich euch die Bilder von diesem Besuch bei El Fuerte nicht vorenthalten. Es sei nochmal erwähnt, dass El Fuerte ein hunderte Meter langer Fels ist, aber zu sehen gab es davon mal so gar nichts!
Als ich der netten Frau an der Kasse mein Leid klagte, sagte sie mir, dass ich am nächsten Tag wiederkommen könnte und El Fuerte kostenlos besichtigen könnte. Zudem machte sie die Kasse dicht und fuhr mich für nen Euro in ihrem kleinen Jeep zu meiner Unterkunft zurück.
Doch das Wetter sollte auch am nächsten und übernächsten Tag nicht besser werden und so dauerte es eine Weile, bis ich mich mit einem nach Neuseeland ausgwandertem, deutschen Pärchen erneut auf den Weg zu El Fuerte machte. Diesmal heuerten wir die lustige, alte Dame von der Kasse als Guide an und sollten es nicht bereuen. Neben einer hervorragenden Tour mit vielen Informationen über El Fuerte, die Inka und Gosip über Samaipata, sollte es diesmal auch ausgezeichnete Sicht und tolle Fotos geben.
Wir stellen also fest, wenn die eigene Beharrlichkeit nicht genauso wetterfest wie die Funktionskleidung ist, bringt einem auch diese manchmal nix.

As you can see, you can see nothing
The proof that just chose the best settings
Finally I could see the old Inca site El Fuerte
The Incas shapped the rock in a penis form, to fit it to the vagina shapped rock at the horizon. Those perverts!
Am folgenden Tag hatte Josephine ihren letzten Tag als Volontärin im Hostel Andorina und lud mich ein an ihrer "Abschiedswanderung" mit Dora, der Besitzerin des Hostels, teilzunehmen. Bei einer Wanderung mit lokalem Guide und charmanter Begleitung war ich natürlich dabei und auch wenn es sich nachher als besserer Spaziergang entpuppte, von den angekündigten vier - fünf Stunden Wanderung wurden mindestens zwei mit Picknick und Getratsche verbracht (Frauen.... ;)), war es mal wieder ein sehr gelungener Tag.

Beautiful views over the surrounding mountains

Josephine from Cologne and Dora the owner of the guesthouse "climbing" down some rocks
The grand final of our tour

Unfortunately the weather was still not good enough to enjoy the beach in front of the waterfall

Die letze Wanderung rund um Samaipata sollte mich dann in den Cloudforest des Amboro-National-Park verschlagen. Dieser Trocken-Dschungel beheimatet einige der ältesten Farne der Welt, was erstmal wenig interessant klang. Doch dann bekamen wir die Farne zu Gesicht und stellten fest, dass es sich hierbei nicht um die handelsüblichen heimischen Farne handelt, sondern um bis zu 6 Meter hohe und tausende Jahre Gewächse. Trotzdem musste ich feststellen, dass ich auch weiterhin Pflanzen und Vögeln nur wenig abgewinnen kann und so bildete mein persönlich ein Gürteltier, dass unerwartet  unseren Weg kreuzte.
The ancient cloud forest offers a surreal range of plants
That's quite a big fern

Some of the biggest and oldest ferns in the world
Out of the jungle and sitting on top of the world